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saar-scene Oktober 03/09

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Saar Band History

Saar Band History Härter als Black Sabbath: Cindy & Bert Die Geschichte vom Hund von Baskerville 24 „Wen er Anfällt, hat verloren...“ Coverversionen sind ja selten besser als das Original. Das es aber gerade dem Schlager-Duo Cindy & Bert gelungen ist und das auch noch bei dem Black Sabbath Klassiker “Paranoid”, ist einen goldenen Eintrag in das Geschichtslexikon der Rockgeschichte wert. Aus diesem Grund hat sich saarscene mit den sympathischen Stars aus dem Saarland einmal unterhalten. 1970 habt ihr “Der Hund von Baskerville” als A-Seite einer Single veröffentlicht. Wie passen die Urväter des Heavy Metal mit dem Frontmann Ozzy Ozborne (der ja angeblich auch Tieren die Köpfe abgebissen hat) und das Schlagerduo Cindy und Bert zusammen? Eigentlich passen wir überhaupt nicht zusammen - gerade das hat uns gereizt... Wer hatte die Idee dazu? Die Plattenfirma hatte die Veröffentlichungs-Rechte für eine Coverversion und war auf der Suche nach passenden Interpreten.Wir waren damals sehr experimentierfreudig und auch noch nicht auf herkömmlichen Schlager festgelegt. Da wir aus einer Band kamen, die alle Musikrichtungen vertreten hat, fiel es uns auch nicht schwer, uns einzufinden. Stand hinter diesem Titel ein kommerzielles Kalkül? Ich meine, wenn man beabsichtigt in der Schlagerbranche Fuß zu fassen, ist ein solcher Song vielleicht nicht unbedingt geeignet. Oder war es vielleicht euer eigener Musikgeschmack und ihr wolltet ursprünglich in eine andere Richtung? Kommerziell haben wir dabei nicht gedacht - der Titel wurde ja auch als B-Seite veröffentlicht

Und jetzt Alle: „Nebel zieht in dichten Schwaden übers Moor von Forrest Hill, grün-gespenstig grinst ein Irrlicht, es ist Nacht in Baskerville Wer verbreitet Angst und Schrecken, wer vernichtet, was er will, jeder sucht sich zu verstecken vor dem Hund von Baskerville. Wen er anfällt, dieser Hund von Baskerville, oh yeah, hat verloren in dem Kampf um Baskerville, oooh, ye-aaaah.“ und auch nur in kleiner Auflage. Damals konnte man es sich noch leisten, auszuprobieren und ganz einfach, Spaß zu haben bei Produktionen. Den hatten wir! Wir waren damals ganz einfach jung, verliebt und offen für alles. Dass es gerade die Harmonie war, die für einen Großteil unseres Erfolges verantwortlich war, konnten wir zu der Zeit noch nicht wissen. Unsere Vorbilder waren die internationalen Duos - Ofarims, Sonny & Cher - nicht zu überhören bei unseren ersten Singles, wie Saturday Morning oder Cäsar und Cleopatra. Zu “Immer wieder sonntags” musste uns unser Produzent, Kurt Feltz, mit Engelszungen überreden. In diese Richtung wollten wir schon gar nicht. Dann hat das Publikum entschieden und man gewöhnt sich gerne an den Erfolg und auch an diese Art von Titeln. Außerdem hatten wir ja auf den LP´s immer Gelegenheit, unseren eigenen Geschmack zu berücksichtigen. “Der Hund von Baskerville” ist ja im gleichen Jahr (70/71) wie “Paranoid” erschienen. War “Paranoid” schon ein Hit, als ihr euch für das Cover entschieden habt, oder war der Song noch relativ unbekannt? Paranoid war schon ein Hit. Habt ihr von Black Sabbath Feedback für das Cover bekommen? In einem amerikanischen TV-Interview hat sich die Gruppe sehr lustig zu unserer Coverversion geäußert. Sie nannten uns - crazy guys - und, dass das Cover doch wohl nicht ernst gemeint sein könnte. Genau so war es - wir wollten die Redakteure provozieren, wie man das in jungen Jahren gerne tut, wenn man noch nicht gefestigt ist. Die Single wird mittlerweile, je nach Zustand, um die 200 Euro gehandelt. Außerdem tanzen die Kids international zu dem Song auf Sixties- und Retroparties. Seid ihr euch der Popularität, die dieser Song bei jungen Leuten hat, eigentlich bewusst? Werdet ihr heutzutage noch oft auf den Song angesprochen? Wir werden sehr oft auf diesen Song angesprochen. Immer wieder tauchen Fragen nach der Original-Single auf. Wir haben selbst nur ein einziges Exemplar. Wundert uns sehr, dass die Kids zu dieser Version tanzen - aber tut auch irgendwie gut und hält jung ! Wer hat den “Hund” eingespielt? Wer hat die Hammond gespielt? Die Studio-Band, die damals alle unsere Titel eingespielt hat. Es waren Top-Musiker aus Köln. Der Pianist hieß - glaube ich - Eric Töner. Wer hat den Text geschrieben? Mögt ihr Arthur Doyle? Warum gerade diese Geschichte für den deutschen Text? Bert hat diesen Text selbst geschrieben. Es war übrigens sein erster Text, der auf schwarze Scheibe gepresst wurde. „Es war nicht unser Hund...“ Es gibt ein Video auf Youtube von dem Song. Dort sieht man ein Pekinesen. Hat dem Hund jemandem von euch gehört? Es war nicht unser Hund. Wir haben das kleine hechelnde Kerlchen ganz bewußt ausgesucht, um dadurch die theatralische Gruselgeschichte zu kompensieren und deutlich zu machen, wie wir dazu stehen. Wie wart ihr drauf in den Sixties vor der Karriere? Welche Musik habt ihr gehört? Wir waren richtig gut drauf in den Sixties, weil wir mit unserer Band regional sehr gefragt und erfolgreich waren. Wir standen sehr auf dem damals gerade aufkeimenden Rock´n`Roll. Natürlich auf den Beatles, den Stones oder CCR. Hättet ihr lieber in dieser Richtung weiter gemacht, anstatt in die Schlagersparte zu wechseln? Nicht gerade speziell in Richtung Black Sabbath - aber sicher hätte unsere Musik ohne - Immer wieder sonntags - mehr Rock- und Gospel-Einflüsse erfahren. Interview: Markus Brixius Bilder: Cindy & Bert www.cindyberger.de www. - .de 25

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