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saar-scene November 04/09

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Boyzone

Boyzone Winter–Gaypressionen Für die einen die trübste Zeit im Jahr. Für die anderen die längste Accessoire-Parade der Welt! N ovember. Der Monat, der eigentlich aus dem schwulen Kalender ersatzlos gestrichen werden könnte. Nervender Nieselregen trübt in unheiliger Allianz mit nassem Nebel das Gaymüt. Es ist schier unmöglich, mit intakter Frisur von A nach B zu kommen, und für die saarländische Homosexuellengemeinde gibt es auch keine nennenswerten Feste. Wer es sich leisten kann, steigt natürlich in den nächsten Flieger, um entweder irgendwo auf der Südhalbkugel das Frühjahr zu genießen oder wie einst Kaiserin Sissi auf Madeira durch Pelzdecken gewärmt vor traumhafter Kulisse die Geschenke seiner Majestät entgegen zu nehmen. Trübsal ist das Letzte, was wir blasen sollten... Dem weitaus größeren Anteil der homoerotisch veranlagten Saarländer wird es wohl so gehen wie mir: Der Sommer war erholsam für mich, aber das komplette Gegenteil für meine Kreditkarte. Aber eigentlich ist Trübsal das Letzte, was wir blasen sollten. Wir haben schließlich Stonewall, den Paragraphen 175 und den Tod von Prinzessin Diana überstanden, da werden uns ja wohl diese 30 Tage am Ende des Jahres nicht klein kriegen. Der November muss nur, so wie die Klamotten von Ed Hardy, mit etwas Stärke und Sinn für Humor genommen werden. Und er hat ja auch sein Gutes: Jetzt haben wir das perfekte Alibi dafür, uns regelmäßig in der Sauna rum zu treiben und kräftig ins Schwitzen zu geraten. Aber auch wenn im XL alles aufgegossen worden ist, was uns in irgendeiner Art und Weise anmacht, müssen wir uns nicht ausschließlich vor den heimischen Rechner zurückziehen, um Fremde im Chat mit geschönten Körpermaßen zu locken. Ich für meinen Teil habe mir vorgenommen, dass mir die Sonne aus dem Gemüt scheinen wird! Ich werde in einen Mix aus Saunagängen und Fitnessstudiobesuchen längst überfällige Abendessenseinladungen einweben, meinen Kleiderschrank ausmisten und die Äuginnen schon mal nach Rezepten für kalorienreduziertes Adventsgebäck offen halten. Zudem ist auch jetzt der optimale Zeitpunkt, um sich die passenden Geschenke zum Fest der Liebe zu überlegen. Die frühe Tucke fängt schließlich das Schnäppchen!!! So vorbereitet kann ich dann auch ganz gelassen in den Dezember hinübergleiten und mich dem Kaffeekränzchen- und Weihnachtsfeiermarathon hingeben. Außerdem, liebe Modehuschen, ist nun die Zeit der schicken Accessoires: Die Paraden von Designerschirmen, ausgefallenen Schals, Handschuhen, Kopfbedeckungen, Webpelzschutzhüllen für Handys und MP3-Player mögen beginnen. Und während wir all das an dem staunenden Volk vorbei tragen, tun wir auch noch was für den Teint. Kälte strafft die Gesichtshaut! Botox?- Bullshit! Text: Daniel Schwan Bild: photocase/Dennis Sabisch 8 8

Lovezone Mittendrin statt nur dabei Von Froschdildos und Gummigirls S abbernde Herren, die durch ihre Handykameras Wasserstoff-Blondinen mit prallen Brüsten beim Live-Sex begaffen, Silikonpuppen für 7.000 Euro, Dildos aus „100 Prozent Fichtenholz. Gummi-Muschis („feucht und fleischig“), bizarre Latexmasken, Gleitgel mit Schoko- oder Erdbeergeschmack. Na, wo bin ich? Richtig, auf der Venus, Europas größter Erotikmesse. Was für ein visueller Overkill! Mein Pass galt für 2 Tage, doch nach 6 Stunden gab ich vollkommen reizüberflutet auf. Im Gepäck: die fünf heißesten Highlight-Produkte der Venus 2009. Da hätten wir zunächst einen Wlan-Vibrator. Der „freestyle“ von OhMiBod (um 140 Euro, www.ohmibod.com) bewegt sich im Takt der Musik des MP3-Players. Sexy Hightech! Das nächste Musthave wurde von dem kontaktfreudigen Aussteller direkt am lebenden Objekt vorgeführt – nämlich an mir. Und? Ich bin begeistert! Das erotische Massage-System „tantraBeam“ (um 60 Euro, www.tantrabeam.de) ist für Sie und Ihn geeignet. Vibrationstransmitter einfach auf den Finger stecken und die Hand wird in Schwingung gesetzt. Nun heißt es nur noch anfassen. Wo? Wo immer ihr wollt, es fühlt sich am ganzen Körper prickelnd an. Etwas ganz Bezauberndes gab es auch noch auf der Venus: Den „Traumprinz“-Dildo in Froschkönig-Tarnung (um 80 Euro, www. liebling.com). Dieser Märchenprinz macht uns Ladies garantiert glücklich. Für die Herren habe ich dafür eine ganz besondere Silikonpuppe entdeckt. Gummi-Girl war gestern. Die MechaDoll (um 7.000 Euro, www.mechadoll.de) ist genauso beweglich wie ein echter Mensch, sieht erschreckend echt aus und fühlt sich auch so an. Die 6 Mädels mit unterschiedlichen BH-, Körpergrößen und Haarfarben haben alle eins gemeinsam: Sie stehen auf „Vaginal, Oral, Anal“. Irgendwie muss sich der hohe Preis ja rechnen. Ein wenig spooky ist es trotzdem. Back to the roots heißt es mit dem Holzdildo von WaldMichlsHoldi (ab 75 Euro, www.waldmichlsholdi.de). Die hölzernen Liebesstäbe sind aus 100 % Fichtenholz. Ja, do legst di nieda! Text: June Summer Bild: Mechadoll / Liebling www. - .de 9

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