10 queer eS WirD

10 queer eS WirD GayWaHlT! Von Jamaika zur Regenbogen-Insel? I ch bin immer wieder begeistert, was unsere Landesregierung sich alles einfallen lässt, um unser aller Leben spannender (und teurer) zu machen. Da haben wir uns eben noch gefragt, wie wir die Zeit zwischen Fastnacht im Februar und Ostern im April überbrücken sollen –und schwupp haben wir eine Landtagswahl. Jamaika ist zerbrochen, Annegret Kramp-Karrenbauer ruft zu den Fahnen, Heiko Maas als holder Ritter kommt gerannt! Für mich – wie wahrscheinlich für viele Homosexuelle des Landes – bedeutet jede Wahl vor allem im Vorfeld eine Zeit innerer Zerrissenheit. Nicht hingehen geht nicht, weil jede nicht abgegebene Stimme eine Stimme für eine der Radikalparteien ist. Zumindest habe ich das so im Sozialkundeunterricht gelernt (oder war’s ein Wahlwerbespot?). Aber wirklich wiederfinden kann ich mich, so sie denn überhaupt schon verfügbar sind, in keinem der Wahlprogramme. Ich habe ungefähre Vorstellungen von dem was ich mir bildungspolitisch, umwelttechnisch und im Bezug auf den Arbeitsmarkt wünsche und ganz klare Ideen, wie die Politik für Homosexuelle aussehen soll: Genauso, wie für Heteros! Es reicht in der Gleichstellungspolitik eben nicht, wenn ein paar offen homosexuell lebende Politiker/innen alibimäßig die ein oder andere Kampagne des LSVD unterstützen und das Gesicht am CSD in die Kamera halten. Also werde ich wohl am 25. März wieder unentschlossen und verwirrt in einer Kabine stehen und abwägen, welches das geringste Übel ist. So wie seinerzeit, als ich (nach geringer Gewichtszunahme) dringend ein vorteilhaftes Outfit für ein Date gebraucht habe. Text: Dan Zing Kwen · Bild: torbakhopper (CC BY 2.0)