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saar-scene Mai 05/15

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6 titel DonotS

6 titel DonotS „Deutschsprachige Alternative „ Im 21. Karrierejahr legen die westfälischen Donots ein ungewöhnliches Album vor. „Karacho“ ist bemerkenswert, weil das Quintett nach neun englischsprachigen Alben zum ersten Mal auf Deutsch singt. Frisch und neu gehen die fünf Musiker mit „Karacho“ so in die Festivals wie Rock am Ring, um ab Oktober in D, A und CH ausgiebig zu touren. Dabei steht auch Saarbrücken auf dem Plan, Stopp macht die Band dort am 28.10. in der Garage. Und vorher haben wir im Gespräch mit Sänger/Keyboarder Ingo Knollmann mal einen Blick hinter die Kulissen der überaus erfolgreichen Alternative-Rock-Band gewagt. Wann hat die Band den Entschluß gefasst das neue Album in deutscher Sprache aufzunehmen und warum, da Ihr ja bis dato nur auf Englisch gesungen habt. Das hat sich so im Laufe der Aufnahmen wirklich erst von einem Versuch zu einem Entschluss entwickelt, ein komplettes Album auf Deutsch aufzunehmen. Eigentlich hatten wir eingangs nur geplant, einen oder zwei deutschsprachige Songs als Special zu unserem 20sten Geburtstag rauszuhauen. Aber besonders der Song „Das Neue Bleibt Beim Alten“ mit dem Gastgesang von Tim von Rise Against

hat uns so dermaßen gekickt, dass wir einfach munter weitergeschrieben haben. Ohne Plan, ohne Absicht, einfach nur den rauhen Moment im Studio einfangen. Und ich glaube, das hört man der Platte auch deutlich an. Hattet Ihr über die Jahre hinweg gelegentlich das ein oder andere deutsche Stück bereits geschrieben oder war die Arbeit an „Karacho“ komplettes Neuland für Euch. Über welchen Zeitraum hinweg entstand das Album, wo und mit wem wurde aufgenommen? Ich hab in den ganzen zwei Dekaden Donots immer nur auf Englisch geschrieben. Das war keine selbst auferlegte Pflicht oder ein Verbot, in Deutsch zu texten, aber ich hab mich doch immer ein wenig geziert, in meiner Muttersprache zu schreiben. Erstens, weil das englische Texten mir immer ganz gut von der Hand ging und wir ja nun auch diverse Male in Japan, Europa oder zuletzt auch den USA auf Tour waren, wo sich Englisch einfach anbietet. Zweitens, weil ich ein echt ekeliger Perfektionist bin und wenn ich mich nicht komplett danach fühle, dann mach ich es lieber nicht. Ich hab mir dementsprechend viel Zeit genommen in diversen Sessions, meine eigene Sprache zu finden. Aufgenommen haben wir letztenendes mit unserem alten Freund und Produzenten Vincent Sorg, der u.a. auch die Toten Hosen und die Broilers macht, und auch für u.a. „Wake The Dogs“ verantwortlich war. Demo-Sessions haben wir aber alleine und mit unseren Live- Crew-Leuten Robin Völkert und Toni Meloni gemacht, um erstmal nur zu zocken und mit der Materie warm zu werden. Insgesamt haben wir mit Unterbrechungen ein gutes Jahr an der Platte geschraubt. Inwiefern sind die Texte jetzt wichtiger geworden, geht es dabei nur um Unterhaltung, um Infotainment oder um klare politische Stellungnahmen? Wer ist für die Texte verantwortlich, ausschließlich Du oder die gesamte Band? Irgendwie mag ich das Wort „Infotainment“! Das hab ich in letzter Zeit schon öfter gelesen in Bezug auf unser neues Album, und eigentlich charakterisiert das „Karacho“ schon ganz gut. Ich finde es wichtig, dass deutsche Texte eine Position, eine Haltung und eine Richtung haben. Middle of the road-Texte schreiben so viele deutsche Formatradio-Künstler. Davon wollte ich mich bewußt abgrenzen. Ich finde nicht, dass es unbedingt eine Verpflichtung ist, politische Inhalte zu liefern, aber wenn man ein wenig mehr machen kann als nur unterhalten, dann ist das doch großartig. Am Ende des Tages ist Musik zwar Entertainment, aber wenn ich auch nur zwei Leuten da draußen irgendwas Sinnvolles mit auf den Weg geben kann, dann ist die Mission „Keine Wave Your Hands In The Air Like You Just Don’t Care“-Lyrics abliefern“ ein voller Erfolg gewesen. Die Texte habe ich ein ganzes Jahr komplett übernächtigt geschrieben, aber diskutiert haben wir – wie auch bei der Musik – darüber mit allen im Studio. Das war dann immer auch echt hilfreich, weil man irgendwann so tief in der eigenen Tinte sitzt, dass man den Schritt zurück nicht mehr machen kann, um das große Ganze zu sehen. Inwieweit hat sich die Musik durch die deutschen Texte verändert oder stand vorab bereits fest , dass stilistisch am Gerüst aus Alternative Rock, Punk und Power-Pop nicht gerüttelt wird? Ich glaube, wir sind – ganz dem Titel der Platte „Karacho“ entsprechend – sehr viel direkter und aggressiver auf dem Album und scheuen uns auch nicht davor, wieder ´einfache´ Punkrock-Riffs zu spielen. Auf den Alben davor haben wir immer mal wieder Ausflüge in andere Genres unternommen oder mit Fremdinstrumenten experimentiert. „Karacho“ funktioniert eher wie eine klassische Ramones-Scheibe: Einstöpseln, 1,2,3,4, let’s go! Interessant war es auch, mal das Songwriting-Pferd von der anderen Seite aufzuzäumen: Ich bin teilweise mit fertigen Texten ins Studio gekommen und dann haben wir überlegt, wie ein Song dazu klingen könnte. Solche neuen Ansätze sind extrem hilfreich, damit es auch nach 21 Jahren noch spontan bleibt und überraschend für einen selbst klingt. Text: Frank Keil Foto: Universal Music Garage Saarbrücken, Mittwoch, 28. Oktober, ab 20 Uhr www.donots.com

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