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saar-scene Juni 06/12

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12 gemina The Beauty of Gemina Interview mit Michael Sele Interview: Markus Brixius · Bild: Veranstalter

E ure erste Scheibe „Diary of a Lost“ war gleich ein Treffer, was vielen Bands erst nach ein paar Veröffentlichungen gelingt. Wie schafft ihr es, den Level von 2006 zu halten? Und wie seid ihr speziell an „Iscariot Blues herangegangen? Gerade nach dem sehr erfolgreichen Debütalbum war es schon eine rechte Herausforderung, die Fans und auch Kritiker einerseits nicht zu enttäuschen und andererseits dennoch Veränderungen und auch Weiterentwicklung zuzulassen. Das schwere und ziemlich düster geratene Nachfolgealbum „A Stranger to Tears“ hatte dann auch ziemlich polarisiert. Es war und ist mir aber einfach sehr wichtig, auf jedem Album neue Klänge und auch neue Songkonzepte einzubauen. Zudem waren wir in den Jahren 2010/11 sehr oft Live unterwegs, wir haben in diversen Ländern Europas gespielt und all die gemachten Erfahrungen und Eindrücke sollten auch großen Einfluss auf die folgenden Alben „At the End of the Sea“ und jetzt aktuell das neueste Werk „Iscariot Blues“ nehmen. Beim neuen Album hatte ich gerade am Anfang des Songwriting Prozesses vermehrt mit der akustischen Gitarre im Studio improvisiert und auch experimentiert. Die neuen Songs sind sehr stark davon beeinflusst. Die Kritiken zu „Iscariot Blues“ sind durchweg positiv, auch wenn gelegentlich behauptet wird, das neue Werk sei kommerzieller als die Vorgänger. Trifft Dich das? Wir haben sogar zum ersten Mal die offiziellen Schweizer Media Control Charts gestürmt. Wir sind in der ersten Woche der Veröffentlichung auf Platz 37 eingestiegen und konnten uns sogar ein Weilchen halten, und das, obwohl das Radio immer noch sehr zurückhaltend mit uns umgeht. Gerade die großen Landessender spielen uns eigentlich gar nicht, da wir ihnen viel zu düster und depressiv erscheinen. Du siehst, wir sind also noch weit weg vom sogenannten Mainstream. Mehr Beachtung zu finden und auch dadurch erfolgreicher zu sein freut mich aber nichtsdestotrotz sehr, es macht mich sogar etwas stolz, umso mehr, da musikalisch keine Kompromisse oder Anbiederungen vorgenommen worden sind. Im Gegenteil, das neue Album hat es richtig in sich und ist auch textlich ziemlich konsequent. Die Schweizer Kunstszene ist mir ein Rätsel. Auf der einen Seite haben wir das lustige Alpenvolk auf der anderen Seite haben wir mit H.R. Giger, Carlos Peron, DJ. Bobo und natürlich TBoG recht düstere und obskure Künstler. Wie passt das zusammen? Lustiges Alpenvolk habe ich jetzt ehrlich gesagt noch nie gehört, aber das muss ich mir merken. Gelten die Schweizer nicht eher als etwas grimmigere, trutzigere und misstrauischere Erdenbürger und gute Laune kann schon auch mal Mangelware sein? Bei einer großen Tourismusumfrage aller Länder wurde die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Schweiz übrigens auf den letzten Platz gewertet. Mit H.R. Giger und DJ Bobo hast du dir aber zwei prominente Vertreter ausgesucht, welche viel gegensätzlicher wohl wirklich nicht mehr sein könnten. In dem Song „June 2nd“ beschäftigst Du Dich mit dem Tod des 68er Studenten Benno Ohnesorg. Wie kam es zu dem Titel? Auslöser war die Neuauflage des Buches „Der Baader-Meinhof-Komplex“ des Journalisten und ehemaligen Spiegel-Chefredakteurs Stefan Aust. Die frühe Geschichte der Rote Armee Fraktion (RAF) unter der Führung von Andreas Baader und Ulrike Meinhof wird dort in allen Facetten akribisch beschrieben. Mit großem Interesse habe ich das weit über 1000 Seiten umfassende Buch regelrecht verschlungen. Ich muss dazu sagen, dass ich als kleiner Junge in den 70er Jahren den sogenannten „Deutschen Herbst“ am Rande noch etwas mitbekommen hatte, auch da meine Mutter aus Deutschland stammt. Es war für mich spannend als Erwachsener all diese höchst brisanten historischen Ereignisse noch einmal aufzuarbeiten. Exhaus Trier Samstag, 7. Juli, ab 21 Uhr www.dm-party-trier.de Kammgarn Kaiserslautern Samstag, 22. September www.kammgarn.de www.thebeautyofgemina.com

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