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saar-scene Juni 06/11

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Boyzone Schwul schauen

Boyzone Schwul schauen Ein kleiner Film(ab)riss! Zwei Ereignisse waren im schwulen TV-Planer in den letzten vier Wochen in dunkelstem Rosa-Rot markiert: Die königliche Hochzeit und der Eurovision Song Contest. Zu beiden TV-Events fand ich mich in einer Meute von heterosexuellen Frauen und Schwulen im eigenen Wohnzimmer wieder. Und es kann mir überhaupt nicht merkwürdig vor! In der Retrospektive frage ich mich natürlich: Welcher Art muss televisionäre Unterhaltung sein, damit sich das homophile Publikum nebst weiblicher Begleitung vor die Mattscheibe setzt? Früher wie heute haben neben den glamourösen Sendungen, wie beispielsweise einer königlichen Hochzeit, wohl auch die Sendungen mit homosexuellen Inhalten eine besondere Anziehung. Bis vor zwei Jahrzehnten waren diese Inhalte meist nur angedeutet. Wie viele Diskussionen muss man wohl noch um das Schwulsein von Ernie und Bert führen? Wer kann heute noch verleugnen, was es bedeutet, dass auf der „Ponderosa“ nur Kerle zusammengewohnt haben? Waren die Inhalte nicht latent, so wurden sie grotesk überzeichnet. Ernsthaft: Den schlimmen Tunten aus dem ‚Cage aux Folles’ hätte ich nach 45 Minuten schrillem Gekreische auch gerne eine geknallt! Zum Glück hat sich – ähnlich wie im Alltagsbild – das Erscheinen von Schwulen in Film und Fernsehen gewandelt. Vorreiter waren da die lesbischen Küsse auf der Enterprise und schwules Gefummel zweier unattraktiver Bewohner der „Lindenstraße“. Momentan muss die ganze Fernsehnation mitleiden, wenn in der „Verbotenen Liebe“ die Beziehung zwischen dem Ex-Boxer und seinem putzigen Kneipenwirt schwer ins Wanken gerät. Und mit Minischritten und auf wackligen Füßchen bewegen wir uns auch davon weg, dass der Homosexuelle nur ein Stereotyp ist. Das Drama auf dem „Brokeback Mountain“ passierte beispielsweise zwei waschechten Cowboys, die als Gefangene ihrer Epoche die gegenseitige Liebe nie offen ausleben konnten. Sogar Sat1 hat es mittlerweile geschafft, einen Schwulen ernsthaft und ohne Überstreckung von Klischees seiner Polizeiarbeit nachgehen zu lassen. In „Mit Herz und Handschellen“ löst Hauptkommissar Leo Kraft seine Fälle als echter Kerl und lebt dennoch mit einem Mann zusammen. Wenn die Serie jetzt auch noch spannend wäre, hätten wir’s gepackt! Text: Dan Zing Kween 8 Magazin-juni-21.indd 8 27.05.11 09:12

BOYZONE Szenetipps Travel Queeries Queerer Dokumentarfilm Elliat Graney-Saucke aus Olympia, Washington besuchte 2005 das Queeruption-Treffen Barcelona - und blieb sehr viel länger als geplant. Begeistert von den Subkulturen ließ sie sich durch deren europäische Netzwerke treiben und liefert hier eine subjektive Bestandsaufnahme zu radikal queerer Kunst, Kultur und Aktivismus. Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine Performance & Diskussion mit der Regisseurin ElliatGraney-Saucke alias Sir La Muse statt. Kino Achteinhalb, Saarbrücken, 1. Juli ab 20 uhr Magazin-juni-21.indd 9 27.05.11 09:12

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