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saar-scene Januar 01/13

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40 KUltUr Zum Video “Winterflucht” präsentiert Die saar-scene Kulturtipps Dominik scHmitt Düstere Welten Interview: Kristina Scherer · Bilder: Privat d er junge Künstler aus Landau gewann bereits im zarten Kindesalter Kunstpreise. Seit der Jahrtausendwende malt er Auftragsarbeiten und Portraits, seit 2002 nimmt er regelmäßig an Ausstellungen teil. Auch in den letzten Jahren hat er eine Vielzahl von Preisen und Stipendien erhalten, darunter etwa der Förderpreis der Villa Böhm für junge Kunst oder aktuell ein Arbeitsstipendium der Merkel Collection & Foundation. Seine Gemälde entführen in düstere Welten jenseits der Realität. Was bewegt dich zu deinen Bildern? Ich glaube was all meinen Arbeiten thematisch zugrunde liegt ist – ganz kitschig gesagt – die Frage nach dem Sein und nach der Kunst. Das Unvermögen des Menschen, die Welt zu verstehen. Ich mag den utopischen Gedanken einer Lösung, die alle Antworten bringt. Damit beschäftige ich mich.

In welcher Atmosphäre entstehen sie? Ich arbeite gerne nachts. Da ist man ungestört. Niemand ruft an, man verpasst nichts, alles ist still und meistens bin ich auch alleine im Atelier. Das macht den Weg in die Kunst etwas leichter. Ich höre gern Musik dabei. Früher habe ich aggressivere Bilder gemalt und aggressivere Musik gehört. Mittlerweile male ich nachdenkliche Bilder und höre nachdenkliche Musik. Es ist stimmungs- und situationsabhängig. Wie lange arbeitest du an einem Werk? Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt Bilder, die in wenigen Tagen entstehen, aber auch größere Arbeiten, die mehrere Jahre brauchen, bis es sich fertig anfühlt– allerdings male ich immer an mehreren Bildern gleichzeitig, sodass ich auch mal eine Arbeit ruhen lassen kann, wenn ich gedanklich nicht weiterkomme. Manchmal kann ich auch die Finger von eigentlich längst abgeschlossenen Bildern nicht lassen und muss sie nach Jahren nochmal verändern. Welche Materialien benutzt du? Ich male in der Regel mit Acryl und allen möglichen Stiften auf Leinwand, die mit Kleister und altem Papier vorbehandelt ist. Das gibt dem Bild eine Struktur, ein Relief, auf dem ich gerne male und zudem auch gut mit Stiften zeichnen kann. Ich mag es, dabei den Untergrund auch teils mit Spielkarten, Fotos und anderen Dingen zu collagieren, die später durchscheinen oder sich mit der Malerei verbinden. Die Gemälde zeigen sehr häufig Tiere, etwa Füchse, Katzen, Schlangen, Hasen oder Pferde, oftmals auch Fabelwesen. Welchen Bezug hast du zu Tieren? Tiere haben einen sehr speziellen Bezug zum Menschen. Ich finde es faszinierend, wie der Mensch sich in Forschung und Ästhetik den Tieren nähert. Tiere tun das nicht. Sie sind nicht daran interessiert, uns zu erforschen. Die Tiere in meinen Bildern sind für mich ein Weg, dieses Phänomen umzukehren und die Tiere als Teil der Natur auf uns zukommen zu lassen. Sie stehen zudem stellvertretend für wichtige Menschen, Gefühle, Gedanken und Situationen, die ich so in einen Bezug setzen kann. Welche Menschengruppen interessieren sich für deine Bilder? Die Leute, die meine Bilder kaufen, sind sehr unterschiedlich. Auf einer Ausstellung in Berlin hat mal eine Studentin, die zuvor noch nie Geld für Kunst ausgegeben hatte, ganz spontan ein Bild von mir gekauft. Das freute mich sehr. Es gab aber auch schon Sammler, die Bilder kauften. Allen gemein ist ein hohes Interesse an meiner Bildsprache sowie einer Art des Wiederfinden eigener Gedanken in meinen Bildern. Wie viel bedeutet dir die Kunst in deinem Leben? Kunst ist für mich ein Weg der Selbstfindung. Durch Kunst begann ich Dinge zu durchdenken, die ich vorher verdrängte und habe mich dadurch sehr entwickelt. Ich unterrichte momentan an einer Schule, mache Führungen durch Ausstellungen und gebe Mal- wie Stopmotion-Kurse für Kinder um jenes zu vermitteln, was ich für mich in der Kunst gefunden habe. Welche Projekte stehen 2013 an? Von Jahr zu Jahr füllt sich mein Terminkalender mehr. Ich habe einige größere Ausstellungen geplant. Auch ein weiterer Kurzfilm ist angedacht. Ich werde mir aber ebenfalls Zeit nehmen, um mein Studium zu beenden und so gut es geht ungezwungen zu malen. www.dominik-schmitt.com

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