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saar-scene Dezember 12/13

  • Text
  • Dezember
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4 TITEL F Das Schicksal

4 TITEL F Das Schicksal der damals 14-jährigen, drogenabhängigen Prostituierten Christiane F. aus »Wir Kinder vom Bahnhof Zoo« ging um die Welt. Millionen Menschen weltweit sind mit dem Mythos Christiane F. aufgewachsen. Aber wie ging es weiter? Wir haben uns mit dem Original, Christiane Felscherinow über damals und heute unterhalten. MEIN ZWEITES LEBEN „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ ist für manche ein Kultfilm, auf andere wirken die Szenen verstörend, wieder andere kritisieren eine gewisse Glorifizierung des Drogenmillieus. Was bedeutet der Film für Dich heute und was bedeutete er damals? Ich finde den Film nicht gut. Er lässt viele wichtige Details weg und andere sind so künstlich, dass es jeder sehen kann. Zum Beispiel die Turkey-Szene. Da kotzen Natja Brunkhorst und der Detlef- Darsteller im Strahl an die Wand so übergibt sich doch niemand. Und dann erinnert sie sich erst nach Stunden an ihr Dope in der Bürste. Ein echter Junkie vergisst doch seine Verstecke nicht. Das Drehbuch basiert zwar auf Deiner Jugendbiografie ist aber immer noch eine filmische Umsetzung. Was würdest Du sagen ist der größte Unterschied zwischen „Christiane F.“ und Christiane Felscherinow. Dass elementare Dinge fehlen. Der Film ist gänzlich auf das krasse Bild eines Junkies ausgelegt, das Buch erklärt auch Hintergründe. Durch den Film wurde nicht nur Dein Leben über Nacht bekannt, sondern auch das von Schauspielerin Natja Brunckhorst. Hab ihr euch mal getroffen? Ja, ich war mal am Set. Da habe ich sie kennen gelernt. Nettes Mädel. Und Bowie? Ich habe Bowie kennen gelernt, als wie beide den Film abnehmen sollten. Dazu flog ich nach Lausanne, da haben wir uns de gemeinsam in einem Kino angesehen. Danach traf ich ihn noch zwei, drei Mal auf Parties im „Dschungel“ und so. Aber da war ich schon lange kein Fan mehr, weil ich merkte, dass er gar nicht der Verrückte war, für den ich ihn hielt seit dem „Diamonds Dog Cover“. Er war nur ein Geschäftsmann, der Mainstreammucke machte. Er nahm mich einmal gar mit im Jet, den er sich von den Rolling Stones geliehen hatte. Der Flug ging von Berlin nach Nordrhein-Westfalen, Bowie saß nur stumm in der Ecke, seine Assistentin sagte mir, er habe Flugangst. Der Untertitel Deines aktuellen Buches lautet „Mein zweites Leben“. Was machst Du heute? Interviews geben. Zum Beispiel. Wir verreisen auch wegen des Buches. Ansonsten lebe ich ein gewöhnliches Leben wie alle anderen auch. Ich habe einen Sohn und einen Hund und eine Zweizimmerwohnung im Umland von Berlin. Ich muss jeden Tag Methadon nehmen, um keinen Entzug zu bekommen und bin ansonsten froh, wenn ich meine Ruhe habe und meine Dokumentationen gucken kann. Du bist seit 1996 Mutter. Hat das etwas in Dir verändert? Natürlich hat sich da was verändert, bei wem denn nicht?! Der Junge ist das einzige im Leben, auf das ich wirklich stolz bin. Das ich richtig gemacht habe. Das wäre nun wirklich zu lang, das hier zu erzählen. Genau darum geht es in „Mein zweites Leben“, mit dem Titel bin übrigens auch nicht ich gemeint, sondern mein Sohn, der sehr vieles besser macht als ich. Musik spielt in „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ eine große Rolle und Du hast selbst ein paar bemerkenswerte Titel veröffentlicht. Welche Musik gefällt Dir heute? Alles mögliche von den Klassikern The Commodores und Rolling Stones bis Tim Benzko und Aloe Blacc. Mit letzterem war ich in Paris in einer Live-TV-Show. Er hat da auch seine Lieder gespielt, das macht doch Spaß. Interview: Markus Brixius Bild: Levante/Marcel Mettelsiefen >> ZUM VIDEO INTERVIEW www.christiane-f.com ChristianE F. - Mein zweites Leben Bereits erschienen Levante Verlag

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