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saar-scene Dezember 12/11

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4 Titel Carlos Perón Oh

4 Titel Carlos Perón Oh Yeah! Der Produzent, Musiker und Gründer der weltweit erfolgreichen Band „Yello“ Carlos Perón ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in der europäischen Fetisch- Szene. Mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen von erotischen Soundtracks ist Perón seit den frühen neunziger Jahren aus der Erotik- und Fetisch-Szene nicht mehr wegzudenken. Mit „11 Deadly Sins“ erscheint nun eine weltweit einmalige Zusammenstellung seiner 11 erfolgreichsten Alben im Bereich der erotischen Musik. Aktuelles Album

Ich kenne noch genug Kollegen mit vollgestopften Studios und wenn alles läuft und die Anschlüsse passen, dann ist das paradiesisch. Trotzdem habe ich abgespeckt und mich seit Langem schon der digitalen Welt zugewandt, obwohl ich nach wie vor große Stücke auf die analoge Welt halte. Natürlich habe ich noch ein paar geheime Edelteile, welche ich nie und nimmer veräußern würde, aber das begrenzt sich dann auf 5-6 Exemplare. Ich denke die optimale Vermischung beider Welten ergibt den besten Sound. 5 Titel Früher hast Du Motorengeräusche von Autos gesampelt heute sind es stöhnende Menschen. Was macht mehr Spaß? Ein Wort zu Yello. Die Gruppe wird oft als Wegbereiter der Techno-Welle genannt. Siehst Du das auch so? Wir gingen ja 1979 mit der ersten Maxi an den Start. Damals war der Style eigentlich New Wave. Das Schlagzeug und die Gitarren waren echt, die Sequencen von ARP und Roland. Unsere Musik von damals entstand aus der Idee von einem verschärften Discobeat mit harten Triggern. Eben diese harten Trigger nannten wir Techno oder technoid. Aber die heutige Yellomusik hat ja mit heutigem Techno nichts zu tun, das war eine Marketingmassnahme von Universal in den 90ern, als Techno in Deutschland aufkam. Klaus Schulze wurde ja auch so vereinnahmt, als Wegbereiter des Technos, was er als Berliner Schule ja eigentlich gar nie war. Viele Schweizer Künstler scheinen irgendwie eine Neigung für das Außergewöhnliche/Bizarre zu haben. Denken wir an H.R. Giger, das Jazzfestival in Montreux, Yello (damals), Carlos Perón (heute) oder DJ Bobo (schon immer). Hast Du dafür eine Erklärung? Wir sind eine Insel, wie die Engländer. Da entsteht viel Sinn für Ausgefallenes und Skurriles, wobei ich DJ Bobo nicht dazu zählen möchte, das ist sehr straighter Mainstream. Aber HR Giger ein absolut genialer Mensch. Salvador Dali sagte vor seinem Tod „HR Giger ist mein legitimer Nachfolger“. Yello hat einfach diesen urban/proviziellen Humor, der nur aus einem eigensinnigen Alpenland kommen kann, ist auch bis heute irgendwie konkurrenzlos. Was mich betrifft, in Sachen Projekten, da läuft es von Jazz bis Industrial alles und je abgedrehter, tiefer und schräger desto schöner. Es ist die Lust am Forschen und das Finden der absoluten Soundqualität. Als Du Ende der 70er mit elektronischer Musik angefangen hast, musste man nicht nur Musiker sein, sondern auch Elektroniker und ein Muskelmann, um die damaligen analogen Synthesizer zu bedienen und zu transportieren. Dennoch war es die Hochzeit der „Synthiebands“. Heute kann man sich ein ganzes Recordingstudio unterm Arm tragen und Musik machen ist technisch viel einfacher geworden. Vermisst Du trotzdem die Zeit zwischen Türmen von Equipment, tausender Knöpfchen und Kabel? Wenn ich „stöhnende Menschen“ live und aktiv aufnehmen darf, macht das sicherlich mehr Spaß, als ein Auto zu tapen. Wobei wenn ich recht überlege, letzthin war ich auf dem Nürburgring Nordschleife fahren, da lernte ich einen Dodge Challenger Fahrer kennen, dieser V8 hatte den besten Sound, hab ich gleich mit meinem PortaDAT getapt. Kommt im Projekt Carlos Perón „King of Industrial“ dann vor. Deine Discografie als Solokünstler ist fast so lang wie die der Beatles. Nebenbei bist Du auch als erfolgreicher Komponist für Andere unterwegs. Bei vielen Musikern wird der kreative Output über die Jahre weniger. Wie schaffst Du es, den Level hochzuhalten? Ich denke es ist wegen meiner Stilevielfalt, mal harter Techno, auch Schlager oder Oper. Momentan arbeite gerade mit Gin Devo von Vomito Negro an einer gemeinsamen Platte, das ist härtester belgischer EBM, dann habe ich gerade mein Jazz Album Miles of Perón abgeschlossen - eine ganz andere Baustelle. Jetzt gehe ich in die Planung mit meinem Grossprojekt King of Industrial, welches ich nächstes Jahr anlässlich einer Ausstellung mit meinen Bildern präsentieren werde. Deine neueste Veröffentlichung „11 Deadly Sins“. Die Box ist in der Tat ein Augen/Ohrenschmaus. Für die Ohren gibt es La salle blanche, La salle violette, La salle rouge und La salle noire. Erstmals sind alle Säle in einer Box verfügbar. Es ist quasi mein musikalisch/erotisches Gesamtwerk. Für den Connaisseur ein MUST have. Dann hatte ich das Glück im optischen Bereich mit Wolfgang Eichler zusammenarbeiten zu können. Für mich ist er einer der besten Fotografen der Welt. Seine Fotos haben einfach internationales Flair. Eigentlich gibt es doch nur 7 Todsünden. Was sind die Restlichen vier? Die „11 Deadly Sins“ sind die 11 musikalischen Todsünden, welche man einfach besitzen muss, um auch einen erotischen speziellen Abend genießen zu können. Auch habe ich ein spezielles Verhältnis zur Zahl 11. Ist für mich eine Glückszahl. Eine CD „Die sieben Todsünden“ ist übrigens in der Box dabei, da werden diese musikalisch abgehandelt. So dann...folge mir..... Text: Markus Brixius · Bilder: Wolfgang Eichler

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