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"Conny Plank - Pop-Avantgardist und Platin-Produzent" Austellungskatalog

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Die Ausstellung „Conny Plank - Pop-Avantgardist und Platin-Produzent“, ist im Sehgang Halberg, SR-Funkhaus Halberg, Saarbrücken, bis zu Freitag, 25. November 2022 zu sehen.

„UND IN DER TECHNIK:

„UND IN DER TECHNIK: CONNY PLANK!“ – EIN PRODUZENTEN-GENIE BEIM SR Katja Preißner, SR 3-Redakteurin und -Reporterin In seinem eigenen Studio produzierte er in den 1970er und 1980er Jahren Kraftwerk, Ultravox, die Eurythmics, DAF, Neu!, Devo und viele andere Künstler. Conny Plank, der 1987 mit nur 47 Jahren starb, gilt immer noch als wichtigster deutscher Pop-Musikproduzent. Mitte der 1960er Jahre war er Sendetechniker bei der Europawelle Saar des Saarländischen Rundfunks und ging auch dort unkonventionell und mit viel Leidenschaft ans Werk. „Dass die Musiktitel im Radio 1963 oder Anfang 1964 muss Plank alles Amerikanische, vor allem auf ineinander übergingen und die zum Saarländischen Rundfunk schwarze Musik. Aretha Franklin Moderatoren nach Rhythmus drü- gekommen sein (und nicht zum und James Brown“, erinnert sich bersprachen, hat Conny eingeführt“, WDR, wie es oft heißt). Leider Uschi Müller-Baltz. Das hinderte erinnert sich die frühere Tontech- finden sich in den Personalakten Plank aber nicht, auch Europawel- nikerin Uschi Müller-Baltz. Sie kam keine Hinweise mehr. Auch was er len-Moderator Dieter Thomas Heck 1964 als 16-Jährige zum SR und vor seiner SR-Zeit gemacht hat, ist unter die Arme zu greifen: „Er hat freundete sich direkt mit dem acht nicht klar. Taucht man allerdings ins immer ein bisschen mehr gemacht, Jahre älteren Plank an. SR-Schallarchiv ab, kann man Plank als er machen musste. Er hat dann selbst über seine Ausbildung sagen irgendwann gesagt: ‚Soll ich dir an „Die anderen Kollegen kamen in hören: „Dann entschied ich mich der Stelle ein bisschen Hall drauf ge- 12 Hemd und Schlips zum Dienst. Conny nie! Der hatte schon Jeans für irgendeinen technischen Beruf, wurde erst mal Starkstrom-Ingeni- ben?‘ Ich sagte: ‚Du, mach das doch mal.‘“ Und so hörte sich Heck in an, als wir so was noch gar nicht eur und wollte dann überwechseln einer SR 1-„Schlagerparade“ plötzlich kannten. Aber er kam ja aus der in das Computerfach, traf aber sagen: „‚Und hier ist die Nummer Kaiserslauterer Gegend und war dort nur Leute mit grauem Anzug Eins-Eins-Eins-Eins...‘. Auf solche sehr amerikanisiert.“ und weißem Schlips und bekam Ideen kamen ja andere gar nicht.“ den Horror.“ Der ebenfalls schon Konrad „ConnyPlank stammte aus verstorbene Erich Werwie, legen- Natürlich erinnerte sich auch der einer streng katholischen Familie, därer SR 1-Nachtmoderator, führte frühere Europawellen-Star Manfred erinnert sich der frühere SR 3-Redak- in den 1970er Jahren ein ausführli- Sexauer an Conny Plank: „Ich hab teur Friedrich Hatzenbühler – eben- ches Interview mit seinem Kumpel meine erste Sendung mit Conny falls aus Kaiserslautern: „Sein Vater Conny. Ein wahrer Schatz im SR- gemacht. Als Vertretung für Klaus war Schullehrer, und es gab mindes- Bestand! Dass Plank wirklich einen Groth bei den ‚Bunten Funkminuten‘. tens vier oder fünf Geschwister. Ich Ingenieurstitel führte, glauben seine Ich hab mich enorm vorbereitet, war mit ihm in dieser katholischen Ex-Kollegen allerdings nicht. und der Conny hat mir damals sehr Jugendgruppe ‚Neudeutschland‘. geholfen. Er sagte: ‚Zu diesem Titel Wir sind durch die Pfalz gelaufen Der Musik-, Technik- und Radio-Fan musst Du jetzt nix sagen, da kommt und haben Wildwest gespielt. Er war Conny Plank dockte also auf der Werbung.‘“ Sexauer weiter: so‘n richtiger Bär. Wenn er gesagt jungen Europawelle an und wurde „Er hat mein ganzes Konzept hat: ‚Das machen wir!‘, dann haben dort vermutlich auch für den Studio- verhagelt!“ Egal, wen man fragt: An wir das gemacht.“ und Sendebetrieb angelernt. Mit Conny Plank erinnern sich alle gern. den Schlagern, die damals auf SR 1 „Conny war ein sehr guter Kollege, zu hören waren, konnte er we- dem es auch nicht zu viel war, mal nig anfangen. „Conny stand auf zwei Schichten hintereinander zu

fahren“, so der frühere Tontechniker cken“, so Uschi Müller-Baltz, „und da so Uschi Müller-Baltz, und „er hat Karl-Heinz „Kalle“ Wagner. „Aber er waren lauter so ‚bekloppte‘ Typen. irgendwann ins Mikro gesagt, wie war auch ein bisschen aufmüpfig Conny war auch sehr viel mit Fritz das so üblich war, ‚Conny und Uschi den älteren Kollegen gegenüber, die Maldener zusammen“, der verstor- sind in der Technik‘. Das hat eine schon beim Reichsrundfunk waren. benen saarländischen Jazz-Größe Kollegin, die kurz zuvor gekündigt Denen war er ein Dorn im Auge.“ am Piano. Möglicherweise jammten hatte, gehört und hat uns besucht.“ die beiden auch zusammen, denn Auch Sexauer erinnerte sich daran: „Er war ein offener Mensch“, charak- Karl-Heinz Wagner erinnert sich, „Im Laufe dieser Nacht musste terisiert Jürgen Schlichting seinen dass Plank selbst Musik machte: Conny mal kurz aus dem Studio und früheren Kollegen. Auch der spätere „Er spielte ein Instrument. Ich glaube, sagte zu der Kollegin ‚Fahr du einen Ü(bertragungs)-Dienst-Leiter arbei- es war Trompete. Und er hat auch in Moment die Sendung, du hast das tete mit Plank auf der Europawelle zusammen: „Ein lieber, hilfsbereiter einer Jazz-Band mitgespielt.“ ja oft genug gemacht‘.“ Karl-Heinz Wagner war ebenfalls damals dabei: 13 Mensch. Aber auch einer, der sich Außerdem erinnern sich die Kolle- „Die Frühschicht vom Schaltraum nicht alles gefallen ließ.“ Still und ginnen und Kollegen an ein weiteres kam gerade, sah das und hat sich ruhig – so war Ernst Beckers Ein- Faible von Conny Plank: „Er fuhr aufgeregt, dass eine ‚Betriebsfremde‘ druck von Conny Plank, als dieser einen Mini-Cooper und war damit am Pult saß.“ Wurde Plank zur einmal zu Becker ins Hörspiel-Studio in Saarbrücken bekannt“, so Wagner. Strafe dazu verdonnert, im Umspiel- kam: „Er wollte Gitarre spielen und „Der Conny hat damals auch schon raum Bänder umzuschneiden statt das dann mit anderen Stimmen Musikgruppen aufgenommen“, Sendungen zu fahren? Schmiss er synchronisieren. Das haben wir berichtet Jürgen Schlichting. „Ich darum selber hin oder flog er direkt ihm beigebracht. Er war für jeden hatte ein selbstgebautes Mischpult, raus? Es ist nicht genau zu klären. Hinweis dankbar.“ das er sich dann auslieh. Da konnte „Er bekam sofort kein Geld mehr, man sechs oder acht Mikrophone deshalb hat meine Mama Lunch- Plank verstand sich offenbar auch anschließen, und damit hat er in pakete für ihn gemacht, die ich ihm gut mit dem früheren SR-Jazz- der Pfalz oder auch hier im Saarland nach Hause brachte“, berichtet Uschi redakteur Richard Krueger und mit Musik aufgenommen.“ Müller-Baltz. „Er wohnte damals Europawellen-Moderator Clay Sher- am Kieselhumes und blieb höchs- man. „Der war dann auch öfters im 1966 endete Planks Zeit beim Saar- tens noch vier oder fünf Wochen in ‚Hades‘ zu finden, wenn er einmal in ländischen Rundfunk abrupt. Eine Saarbrücken.“ Eine Party bei Jürgen der Woche aus Frankfurt hier rüber- sogenannte ARD-Nacht, in der der SR Schlichting könnte die Abschieds- kam, um eine Spätabendsendung zu das Nachtprogramm in die komplette feier für Conny Plank gewesen sein, machen“, weiß Karl-Heinz Wagner. Sendergemeinschaft ausstrahlte, meint Müller-Baltz. Als Datum hat „Der ‚Hades‘ war die Jazzkneipe in wurde ihm zum Verhängnis. Man- sie den 9. Dezember 1966 im Foto- der Paul-Marien-Straße in Saarbrü- fred Sexauer moderierte damals, album notiert.

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