Aufrufe
vor 1 Jahr

Programmmagazin des 44. Filmfestival Max Ophüls Preis 2023

  • Text
  • Kinoprogramm
  • Indie
  • Junger film
  • Broschüre
  • Heft
  • Popscene
  • Kino
  • Saarland
  • Saarbrücken
  • Preis
  • 2023
  • Preisverleihung
  • Max ophüls filmfestival
  • Max ophüls
  • Max ophüls preis
  • Wwwpopsceneclub
  • Programm
  • Filmfestival
  • Produktion
  • Kamera
Endlich wieder in den Kinos. Das 44. Filmfestival Max Ophüls Preis 2023 bietet auch in diesem Jahr wieder ein herausragendes Programm für alle Kinoliebhaber.

In unserer diesjährigen

In unserer diesjährigen Max-Ophüls-Hommage zeigen wir den ersten Langfilm des gebürtigen Saarbrückers. Ein Gespräch mit seinem Urenkel Andréas-Benjamin Seyfert über Ophüls’ Anfänge und das Arbeiten an der Schwelle zwischen Stumm- und Tonfilm. Biografie Max Ophüls Als Max Oppenheimer 1902 in Saarbrücken geboren. Arbeitete ab 1920 unter dem Pseudonym Max Ophüls. Bis 1930 Theaterschauspieler und Regisseur in Stuttgart, Dortmund, Wuppertal, Breslau, Wien, Frankfurt, Berlin. Heirat mit der Schauspielerin Hilde Wall, Geburt des gemeinsamen Sohnes Marcel Ophüls. Ab 1931 Regieassistenz bei Anatol Litvak, erste Filmregien. 1933 Emigration nach Frankreich, Regiearbeiten u.a. in Frankreich, Italien, den Niederlanden. 1938 französische Staatsbürgerschaft. 1941 Emigration in die USA, Tätigkeiten beim Rundfunk, als Drehbuchautor, Regisseur. 1949 Rückkehr nach Frankreich, Welterfolg mit DER REIGEN (La Ronde). Ab 1953 Hörspiele für den SWF Baden-Baden. 1957 Tod in Hamburg und Beisetzung in Paris. Filmografie (Auswahl) 1931 DANN SCHON LIEBER LEBERTRAN 1932 DIE VERLIEBTE FIRMA DIE VERKAUFTE BRAUT 1933 LACHENDE ERBEN LIEBELEI 1934 UNE HISTOIRE D’AMOUR LA SIGNORA DI TUTTI 1935 DIVINE AVE MARIA DE SCHUBERT LA VALSE BRILLANTE (EN LA B) DE CHOPIN KOMEDIE OM GELD 1936 LA TENDRE ENNEMIE 1937 YOSHIWARA 1938 WERTHER 1939 SANS LENDEMAIN 1940 DE MAYERLIN À SARAJEWO 1947 THE EXILE 1948 LETTER FROM AN UNKNOWN WOMAN 1949 CAUGHT (GEFANGEN) THE RECKLESS MOMENT 1950 DER REIGEN (LA RONDE) 1952 LE PLAISIR 1953 MADAME DE ... 1955 LOLA MONTEZ 18

Max Ophüls war ein Unikum Warum wolltest du unbedingt Max Ophüls’ Spielfilmdebüt aus dem Jahr 1932 zeigen? Wo sonst sollte man einen solchen Film zeigen, wenn nicht auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis? Er ist noch nie hier gelaufen. Ein Thema des Festivals ist ja: Kann man Talent früh erkennen und wie sieht das aus? Und ich wollte sehen: Wie sieht der erste Film von so einem großen Filmemacher wie Max Ophüls aus? Max hat immer nach Innovationen gesucht. Es gibt das Zitat aus LOLA MONTEZ, seinem ersten Farbfilm: „Bewegung ist für mich Leben“. Es war immer wichtig für ihn, lebendig zu bleiben, jung zu bleiben. Er ist auch sehr jung gestorben. DIE VERLIEBTE FIRMA ist ein Film übers Filmemachen. Verarbeitete Max Ophüls darin seine eigenen, ersten Erfahrungen mit der Filmbranche? Ja, in diesem Film steckt viel Autobiografisches. Es geht ja um ein Studioteam, das in den Bergen dreht, und dann zanken sich die Schauspieler:innen und nichts geht mehr. Max musste das Buch sehr schnell schreiben. Eigentlich hätte er für die gleiche Firma einen Film mit Heinz Rühmann machen sollen, eine Art Militärschwank. Das Thema lag ihm aber überhaupt nicht und er vertrödelte sehr viel Zeit. Dann hieß es: Machen Sie mal rasch einen Film für billig. Und so überlegte er sich das. Genau 90 Jahre ist das her. Max Ophüls hat nur von 1931 bis 1933 für das Kino in Deutschland gearbeitet, ehe er fliehen musste. Trotzdem war die Zeit für ihn prägend. Max Ophüls kam an der Schwelle vom Stumm- zum Tonfilm zum Film. Was war das für eine Zeit? Das war eine dramatische Zeit! Zum einen wusste man nicht, ob die Schauspieler:innen eine Stimme und eine Präsenz haben, die auf den Ton übertragbar ist. Dazu kam die finanzielle Krise nach dem Wallstreet- Crash 1929. Man wusste nicht: Ist das jetzt eine Kunst, die bleibt, weil man ja wahnsinnig viel Geld investieren musste. In neue Studios und neue Kinos. Dann noch das sprachliche Problem. Es gibt nicht so viele Länder, in denen Deutsch gesprochen wird. Also hat man – bevor man später zu Synchronisationen überging – von einem Film immer gleich mehrere Sprachfassungen gedreht. Dafür ließ man teilweise Stars aus anderen Ländern kommen. Man hat einen unheimlichen Aufwand betrieben. Und in dieser Zeitenwende betrat der junge Max Ophüls die Szene. Ein Idealist? Ja. Und ein Unikum. Max hatte keine Angst vor dem neuen Medium. Man muss sich das ja vorstellen: Damit der Ton gut war, musste alles isoliert werden. Man konnte die Kamera nicht mehr richtig bewegen, weil jede Bewegung Krach machte. Das Mikrofon war wie eine Diktatur. Manche Stummfilmregisseure, die vorher unglaubliche Dinge getan haben, wurden fast theatralisch, weil sie sich gar nicht mehr bewegt haben. Denen wurde die ganze Kunst weggenommen. Max Ophüls hingegen ließ sich nicht einschränken. Er kam vom Theater, wo er alles Mögliche machen konnte. Und so kam es zu den ersten Kamerafahrten, die man auch in DIE VERLIEBTE FIRMA sehen kann. Manchmal ist der Ton nicht ideal, manchmal ruckelt es. Aber dieses Unerschrockene hat ihm unheimlich geholfen. Dadurch waren seine Filme populärer als die Filme, die man sehr statisch aufgenommen hat. Andréas-Benjamin Seyfert Er ist Doktorand an der University of California in Los Angeles und arbeitet gerade an seiner Promotionsarbeit. Titel: „Filmverlust im Tonfilm der Weimarer Republik, 1929–1933“. 19

ANZEIGE // SUMMACOM

POPSCENE E-Paper Kiosk

POPSCENE - Das total umsonste Popkulturmagazin - Alle Ausgaben seit 2009

POPSCENE E-Paper Kiosk

Entdecke unsere kostenlosen E-Guides und erlebe Deine Region hautnah! Neben POPSCENE bieten wir interessante Broschüren, Leseproben und Magazine aus den Bereichen Tourismus, Kultur und Unterhaltung. Unsere Inhalte sind multimedial gestaltet und enthalten Fotos, fesselnde Videos und unterhaltsame Audioclips. Tauche ein und erhalte einen faszinierenden Überblick über unsere Region.

Erlebe Deine Region - E-Paper Kiosk

CityCards - Die originalen Gratispostkarten