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POPSCENE September 09/23

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Das total umsonste Popkulturmagazin POPSCENE im September 2023 mit SASHA, ELA und vielem mehr! Interviews, Reviews, Veranstaltungen im Saarland, in Rheinland-Pfalz und und und!

BONNIE „PRINCE“

BONNIE „PRINCE“ BILLY KOLLEKTIVE HEILUNG DATASHOCK DIE PANDEMIE GENUTZT MUSIK-TIPP Keine Ahnung, ob Joseph Will Oldham überhaupt weiß, wie viele Alben er schon unter seinen diversen Künstlernamen veröffentlicht hat. Von seinen vielen Kooperationsalben ganz zu schweigen. Als Bonnie „Prince“ Billy hat er just das Album „Keeping Secrets Will Destroy You“ veröffentlicht. Im Studio wurde er begleitet von Sara Louise Callaway (Violine), Kendall Carter (Tasten), Elisabeth Fuchsia (Bratsche und Violine), Dave Howard (Mandoline), Drew Miller (Saxophon) und Dane Waters (Gesang). Für Abwechslung wurde also gesorgt, wobei es auch großen Spaß bereitet, allein Billys Stimme und Akustikgitarrenspiel zu lauschen. Die Idee hinter dem Album war nahezu banal: „Den Sound von versammelten Menschen einzufangen, ergo etwas, war wir noch vor Kurzem fürchteten, verloren zu haben. Menschen, die Musik spielen, sich austauschen, Saiten, Holz, Tasten und Gesang.“ Das Zusammensein ist wieder möglich. Das genau feiert Billy auf diesem Album, das einer kollektiven Heilung gleichkommt. Bonnie „Prince“ Billy „Keeping Secrets Will Destroy You“ (GoodToGo) bonnieprincebilly.com Text: Kai Florian Becker | Bild: Domino Records 34 MUSIK-TIPP „Alle Kräuter sind geraucht. Datashock liefern ein neues Album.“ Das kann man so stehen lassen und das passt sicherlich zur Band und zu diesem Album. Die Kraut(!)rocker haben während Corona die Studioaufnahmen via Videocall gesichtet, sortiert, arrangiert und verfeinert. Was wahrscheinlich ein zeit- und arbeitsintensiver Prozess war. Aber dass das einst in Saarlouis gegründete Kollektiv akribisch zu Werke geht, war bereits vorher klar. „Geltungsbereich Universum“ erstreckt sich über sieben Songs mit einer Gesamtspielzeit von 43 Minuten. Es wabert, es pulsiert, es schwebt, es fließt, es riecht nach all den gerauchten Kräutern. Datashocks musikalische Experimente gehen voll auf. Man kann mit ihnen durch die Songs „Tinnitus isst Außenwelt“ und „Wolf im Schlafsack“ treiben oder mit ihnen auf einen „Spaziergang im Leguangarten“ aufbrechen. Im letztgenannten Song steht die Avantgarde im Vordergrund; zu den schwebenden Klängen gesellen sich disharmonische. Bereits erschienen. Datashock „Geltungsbereich Universum“ (Indigo) datashock.de Text: Kai Florian Becker | Bild: Bureau B TIPPS

PORTUGAL. THE MAN CHAMÄLEONS THE HIVES ERSTES ALBUM IN ELF JAHREN MUSIK-TIPP Wer sich fragt, was es mit dem Albumtitel „Chris Black Changed My Life“ auf sich hat, die Lösung ist einfach und berührend: „Wir haben am 19. Mai 2019 einen sehr lieben Freund verloren. Das hat uns zutiefst erschüttert. Chris war einer dieser Menschen, die wie Klebstoff waren; er brachte alle zusammen. Sein Tod hat uns sehr mitgenommen. Die Band lag in Trümmern und diese Platte ist das erste Mal, dass ich das Gefühl habe, eine komplette Platte gemacht zu haben“, so Frontmann John Baldwin Gourley. Die Songs sind melancholisch und lebendig zugleich. Sowieso ist die Band ein Chamäleon und verändert sich gerne. Dieses Album steht für experimentellen, psychedelischen Indiepop, den man auch als Best Of von Beck und Gorillaz umschreiben könnte. Mit dem Übersong „Doubt“ haben sie eine opulente Rock-Streicher-Ballade, die zugleich modern und klassisch wirkt. Erstaunlich, wie weit sich die Band über die Jahre von ihren Post- Hardcore-Wurzeln entfernt hat - ohne je wirklich zu enttäuschen. Wenn wie in „Time’s A Fantasy“ (mit Sean Leon und Jeff Bashker) der Autotune-Effekt benutzt wird, nervt dieser nicht einmal. Portugal. The Man „Chris Black Changed My Life“ (Warner) portugaltheman.com Text: Kai Florian Becker | Bild: Atlantic MUSIK-TIPP Ja, schau an, die schwedischen Garage Rock’n‘Roller The Hives sind endlich auch musikalisch zurück. Live waren sie ja nie verschwunden. Aber es hat dann doch elf Jahre gedauert, bis mit „The Death Of Randy Fitzsimmons“ der Nachfolger zum 2012er Album „Lex Hives“ folgte. Schon „Bogus Operandi“, der wunderschön betitelte, erste Song ihres sechsten Albums, versetzt einen in Verzückung. The Hives klingen auch im 30. Jahre ihres Bestehens noch nach The Hives. Experimente? Fuppes! Abgesehen von „What Did I Ever Do To You?“. In „Trapdoor Solution“ geben sie dann so viel Gas, dass der Spaß nur knapp länger als eine Minute dauert. Da trifft es sich gut, wenn „Rigor Mortis Radio“ und „Stick Up“ zwischendrin etwas Ruhe mit sich bringen. Das Erfreuliche an dieser Platte ist, dass die neuen Songs immer noch den typischen The Hives-Spirit ausstrahlen. Die Band mag älter sein, aber nicht erwachsener, denn „Es gibt keine Reife oder so einen Scheiß, denn wer zum Teufel will reifen Rock’n’Roll?“, sagt Sänger Howlin‘ Pelle Almqvist. The Hives „The Death Of Randy Fitzsimmons“ (FUGA/H'Art) thehives.com Text: Kai Florian Becker | Bild: Disques Hives 35 TIPPS

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