JOSÉ AFONSO TROUBADOUR DER FREIHEIT 16 TITEL
Der 1987 verstorbene José ´Zeca´ Afonso war einer der bedeutendsten Sänger und Komponisten Portugals. Sein Lied „Grândola, Vila Morena“ wurde zum Startsignal für die friedliche Nelkenrevolution im Jahre 1974, den erfolgreichen linken Militärputsch gegen die autoritäre Diktatur des Estado Novo von Antonio de Oliveira Salazar. Heute wird das lyrische und musikalische Werk Afonsos über seine Heimat Portugal hinaus wiederentdeckt. Musiker unterschiedlicher Stilrichtungen zwischen Jazz und Punk greifen seine Werke wohlwollend auf. Zunächst wurden vier damalige Alben durch das Label Mais 5 (Labelchef Nuno Saraiva) wiederveröffentlicht, 11 weitere sollen folgen. Im Gespräch mit Afonsos Tochter Helena Zeca die in Berlin lebt und gut Deutsch spricht, lassen wir sein Leben Revue passieren. Ihr 1929 geborener Vater verbrachte seiner Kindheit und Jugend abwechselnd in Portugal, Angola und Mosambik und machte als Kind durch einen Onkel negative Erfahrungen mit dem rechten Regime. Später studierte er in Coimbra Lehramt und traf dort auch ihre Mutter, Amália de Oliveira, die er trotz Widerstand seiner Eltern heiratete. Ihr Bruder José Manuel und sie wurden 1953 geboren. Hatte er damals schon Musik gemacht? Seine Karriere begann in den späten 1940er Jahren. Nach dem Militärdienst und während des Studiums hatten meine Eltern große wirtschaftliche Probleme, was zur Trennung führte. Ab 1956 wurde er Lehrer. Uns schickte er zeitweilig zu den Großeltern nach Mosambik, führte die Familie dort Mitte der 1960er Jahre mit seiner zweiten Frau zusammen. In dieser Zeit nahm seine musikalische Karriere Fahrt auf, seine politischen und sozialen Inhalte machten ihn zum Liebling der Arbeiterklasse und Landbevölkerung in Portugal. Er tourte auch viel im In- und Ausland und wurde als Künstler immer bekannter. Sein Lied „Grândola, Vila Morena“ wurde zum Startsignal für die friedliche Nelkenrevolution im Jahre 1974, er hat es aber schon 10 Jahre früher geschrieben, oder? Ja, das stimmt. Im Mai 1964 spielte er in der Mu- Im Gespräch: Afonsos Tochter Helena Zeca sikgesellschaft ´Arbeiterbruderschaft´ in Grândola, wo er die Inspiration fand, das Lied zu komponieren. Am 25. April 1974 wurde das Lied kurz nach Mitternacht im Radio gesendet und war das vereinbarte Signal zum friedlichen Umsturz. Welche Erinnerung haben Sie an die Zeit der friedlichen Revolution und wie gestaltete sich Ihr eigener Werdegang? Ich bin zwischen Afrika und Portugal gependelt, habe meinen Schulabschluss gemacht und mich schon jung in Initiativen gegen die Diktatur engagiert. Nach der Revolution gab es aufgrund der Popularität meines Vaters einige deutsche Freunde in unserem familiären Umfeld, von denen ich die Sprache gelernt habe. Ich war zunächst einige Zeit in Paris und kam 1980 nach Berlin, habe dort später als Erzieherin/Sozialpädagogin gearbeitet und gelebt. Jetzt plane gerade meinen Umzug zurück nach Portugal. Zwischen 1974 und 1987 erreichte die Karriere ihres Vaters ihren Höhepunkt und endete abrupt durch seinen krankheitsbedingten Tod
DER SPUK PERSÖNLICH DAS ENDE DER W
& PRÄSENTIEREN VERANSTALTUNGS-HIGH
IMPRESSUM HERAUSGEBER UND REDAKTION
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