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POPSCENE Oktober 10/2020

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HEATHEN Drei

HEATHEN Drei Thrash-Legenden zu Gast MUSIK-TIPP Bereits 2012 unterschrieben die Bay Area-Thrasher Heathen bei Nuclear Blast. Damals begann auch bereits der 2007 eingestiegene Gitarrist Kragen Lum (Ex-Prototype) Songs für das vierte Album zu schreiben. Tatsächlich dauerte es ewig, bis die von Lum im Alleingang komponierten Songs im Kasten waren, da er und Co-Gitarrist Lee Altus (das einzig verbliebene Gründungsmitglied) jahrelang und nahezu ununterbrochen mit Exodus auf Tour waren. Inhaltlich sei das Album als Metapher für die von den sozialen Medien angetriebenen modernen Gesellschaft zu verstehen. Diese Thematik hat die 1984 in San Francisco gegründete Band mit dynamischen und astreinen Thrash Metal-Songs untermalt, die jedem Old School-Fan dieses Genres die Freudentränen in die Augen treiben sollten. Dennoch hätte man sich von Altus mehr Input beim Komponieren gewünscht. Apropos, auf dem Album drei Thrash- Legenden zu hören: Exodus-Gitarrist Gary Holt, Rick Hunolt (Ex-Exodus) und der frühere Heathen-Gitarrist Doug Piercy (1985-1992). Heathen „Empire Of The Blind“ (Rough Trade) Text: Kai Florian Becker | Bild: Nuclear Blast MASTODON Raritäten-Sammlung MUSIK-TIPP Anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums bescheren Mastodon ihren Fans die Raritäten-Sammlung „Medium Rarities“. Die ist nicht nur dafür da, die Wartezeit auf das in der Entstehung befindliche nächste Studioalbum zu verkürzen. „Medium Rarities“ funktioniert auch als eigenständiges Werk hervorragend. Es geht los mit dem bisher unveröffentlichten Song „Fallen Torches“, einem energetischen Prog-Metal-Kracher. Danach gibt es einige Instrumentalversionen älterer Songs, Livetracks, Compilation- und Soundtrack-Beiträge (etwa „White Walker“ aus „Game O Thrones“) und geniale Coversongs wie Feists „A Commotion“ (von der gemeinsamen 2012 Record Store Day-Split-Single als Feistodon) und Metallicas Meisterwerk „Orion“. Ach ja, wer von Mastodon nicht genug kriegen kann: Auf dem Soundtrack des Films „Bill & Ted Face The Music“ ist mit „Rufus Lives“ ein weiterer neuer Song zu finden. Mastodon „Medium Rarities“ (Warner) Text: Kai Florian Becker | Bild: Reprise Records 28 TIPPS

WARM BLUE Spannende Debüt-EP MUSIK-TIPP Im nächsten Jahr soll ihr erstes Album erscheinen. Auf dieses machen Warm Blue bereits jetzt mit ihrer ersten Veröffentlichung, der EP „To Draw A Face“, neugierig. Die Münsteraner machen laut ihres Labels einen Mix aus Grunge, Alternative, Emo und Shoegaze, wobei die Emo- und Shoegaze-Einflüsse überwiegen und man hie und da auch einen Postrock-Anteil heraushören kann (siehe „Down The Green Alley“). Diese Einflüsse wurden in viel Melancholie verpackt und werden von einem Sänger vorgetragen, dessen Stimme zwischen Betrübtheit und Verzweiflung hin und her wechselt. Erfreulich ist, dass die fünf verhalten wirkenden Songs nicht träge klingen. Warm Blue haben ihnen genug Dynamik einverleibt, so dass der Abwechslung genüge getan wurde. Und der Sänger geht auch mal aus sich raus und schreit beherzt ins Mikrofon („Seattle“). Kurzum: Sehr guter Einstand! Warm Blue „To Draw A Face EP“ (Cargo) Text: Kai Florian Becker | Bild: Midsummer Records CHRISTOPH SCHLINGENSIEF Vermissung BUCH-TIPP Zugegeben, der Autor dieser Zeilen versteht nur einen Bruchteil von dem, was Christoph Schlingensief machte, dachte und sagte. Aber gerade deswegen gab es immer eine große Bewunderung für diesen „Verrückten“ (oder „Besessenen“?). Ähnliches könnte man über Roger Willemsen sagen. Beide sind längst von uns gegangen und beide fehlen – nicht nur in Zeiten von Corona-Leugnern, Aluhutträgern und einem irrsinnigen, faschistoiden Veganer. Wie sie wohl die aktuellen Ereignisse in Deutschland und anderswo auf der Welt kommentiert oder verarbeitet hätten? Was den 2010 an Krebs verstorben Schlingensief über die vielen Jahre seines Schaffens hinweg umtrieb, hat seine hinterbliebene Ehefrau Aino Laberenz in dieser Gesprächssammlung herauszuarbeiten versucht. Es sind anspruchsvolle Gespräche vollgepackt mit Provokationen, Verwirrungen, Humor und Ehrlichkeit. Verdammt, seine Stimme fehlt in dieser unsicheren Zeit, in der zu viele bekloppt (geworden?) zu sein scheinen. Christoph Schlingensief „Kein falsches Wort jetzt: Gespräche“ (Kiepenheuer & Witsch) Text: Kai Florian Becker | Bild: David Baltzer/bilbuehne.de/laif 29 TIPPS

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