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MYRKUR ERSTAUNLICH ABWECHSLUNGSREICH SIX DAYS OF CALM CINEASTISCHE KLANGWELTEN MUSIK-TIPP Die Dänin Amalie Bruun, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Myrkur, hat sich für ihr viertes Album wieder mit dem Produzenten Randall Dunn zusammengetan. Die Arbeit an „Spine“ fand in Sigur Rós’ Studio auf Island statt. Geprägt von der Geburt ihres Kindes und dem Sturm der Gefühle, der seitdem in ihr herrscht, erschuf die Sängerin und Multiinstrumentalistin ihr bis dahin abwechslungsreichstes Werk. Zu ihren bisherigen Einflüssen aus den Bereichen Black Metal, Gothic und skandinavischem Folk gesellen sich stellenweise poppige Elemente, mit denen sie in Richtung Kate Bush („Like Humans“, „Spine“) oder Florence + The Machine („Mothlike“) zu blicken scheint. Beides gilt aber nur für Passagen der genannten Lieder - nicht falsch verstehen. Diese stilistische Öffnung mag anfangs die Fans früherer Veröffentlichungen irritieren, letztlich kommt sie dem Album zugute. Im Titelsong stellt sie einen Frauenchor neben Black Metal und das ist schlicht großartig. Bereits erschienen. Myrkur „Spine“ (Membran) myrkurmusic.com Text: Kai Florian Becker | Bild: Relapse Records 36 MUSIK-TIPP Marc Fischer denkt nicht in Tönen, sondern in bewegten Bildern. Diesen Eindruck kann man gewinnen, hört man das zweite Album des Würzburger Postrock-Instrumentalisten. Zudem scheint er sich immer weiter vom Rock in Postrock zu entfernen. Auf „My Little, Safe Place“ schwebt er durch sieben cineastische Klangwelten, deren Töne phasenweise so dezent sind, dass das eigene Schlucken zum Störgeräusch gerät. Es gibt Momente, da ist die Gitarre als solche zu hören (in „Distance“ oder „Awakening“); meistens klingt sie aufgrund der Effekte wie ein Synthesizer, der einen flauschigen, breiten Sound-Flokati ausrollt, auf dem man sich beim Lauschen entspannen kann. Dass Erstaunlichste ist, dass „My Little, Safe Space“ - abgesehen von der Produktion (Nikita Kamprad), dem Mastering (Philipp Welsing) und dem Gastbeitrag von circle&wind in „Sorrow“ - alleinig Fischers Leistung ist. Großen Respekt dafür. Zusammen mit dem fantastischen Artwork von Oliver Hummel (Hummelgrafik) hat er als Six Days Of Calm erneut Großes erschaffen. Bereits erschienen. Six Days Of Calm „My Little, Safe Place“ (Cargo) linktr.ee/SixDaysOfCalm Text: Kai Florian Becker | Bild: Midsummer Records TIPPS
TAUSEND AUGEN TREIBEND UND GROOVIG WAYFARER VOLLTREFFER INS SCHWARZE HERZ MUSIK-TIPP Das Saarbrücker Trio Tausend Augen legt mit seinem zweiten Album nach. Auf ihr vielversprechendes Debüt „Westend“ folgt „Schock“. Ein solcher ist das Album indes nicht. Es macht Spaß, wenn die drei Musiker ihren experimentellen, mit elektronischen bzw. Synthie-Sounds angereicherten Spacerock spielen. Es groovt und wabert wie zu besten Krautrock- und Psychedelic Rock-Zeiten. Laid back ist das aber nicht, zumindest nicht immer. In „Zone“ treiben sie einen mit einem an den Stoner Rock erinnernden Groove an und sorgen dafür, dass man nicht auf die Idee kommt, sich entspannt zurückzulehnen. Das zappelige „Black Box“ ruft einem die großartige Instrumental-Band Salaryman in Erinnerung, die Ende der Neunziger zwei beeindruckende Alben über City Slang veröffentlicht hatte - nur eben im Fall von Tausend Augen mit dem außergewöhnlichen Gesang von Oliver Becker (auch Gitarre und Synthie). Dieses Adjektiv trifft generell auf die Musik von Becker, Bassist Max Ludwig und Schlagzeuger Alexander Schimetzky zu. Nichts für zwischendurch! Bereits erschienen. Tausend Augen „Schock“ (Cargo Records) tausendaugen.org Text: Kai Florian Becker | Bild: This Charming Man Records MUSIK-TIPP Wayfarer stammen aus Denver, Colorado, und „American Gothic“ ist schon ihr fünftes Album. Da ist also wieder eine Band, die man jahrelang überhört bzw. nicht wahrgenommen hat. Bitter, denn dieses Album ist fantastisch. Es vereint das Beste von Paradise Lost zu „Gothic“-Zeiten mit dem Gothic-Glam-Metal der innig geliebten Unto Others und dem Dark- Southern-Gothic-Folk von Wovenhand bzw. David Eugene Edwards (Ex-16 Horsepower). Produziert wurde „American Gothic“ von dem begehrten, aufstrebenden Arthur Rizk (Power Trip, Kreator), der selbst auch Musiker ist. Er hat den vier Herren das perfekte schwarze Soundgewand übergestülpt. Wayfarers Musik ist einzigartig und düster, mal episch („Black Plumes Over God's Country“), mal rasant („The Cattle Thief“), mal balladesk („A High Plains Eulogy“) oder tief in den Südstaaten verwurzelt („Reaper On The Oilfields“). Diese Platte ist ein Volltreffer ins schwarze Herz. Und jetzt ist es dringend an der Zeit, die anderen vier zu hören. Bereits erschienen. Wayfarer „American Gothic“ (Sony Music) wayfarercolorado.bandcamp.com Text: Kai Florian Becker | Bild: Century Media Records 37 TIPPS
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