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POPSCENE Mai 05/23

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LIASION HACKERANGRIFF

LIASION HACKERANGRIFF AUF LONDON THE MANDALORIAN 3. STAFFEL VERFÜGBAR SERIEN-TIPP Serien mit Hackerangriffen habe Konjunktur. Dieses Szenario ist auch das zentrale Thema in der britisch-französischen Koproduktion „Liasion“. Syrische Hacker haben Staatsgeheimnisse gefunden, die auf Ziele in London hindeuten. Nun sind die französische und die britische Regierung alarmiert. Mittendrin steckt der Franzose Gabriel Delage, der von Vincent Cassel gespielt wird. Er ist ein undurchsichtiger Agent, bei dem man nie weiß, auf welcher Seite er steht. Arbeitet er für oder gegen die Regierung? Oder etwa für einen privaten Auftraggeber? Er ist jedenfalls ins Fadenkreuz der Briten geraten und deren Meinung nach ein Terrorist. Auf der britischen Seite steht ihm Alison Rowdy (Eva Green) gegenüber, mit der er (natürlich!) eine gemeinsame Vergangenheit hat. Sie arbeitet für ihre Regierung, aber auch nicht immer gegen Delage. Zudem weiß sie nicht, wem sie in ihren eigenen Reihen trauen darf. Der Druck auf alle steigt, weil immer neue Hackrangriffe die Verletzlichkeit der Briten offenbaren. Apropos: Eine Offenbarung ist die Serie nicht, aber die sechs Folgen können bequem in einem Rutsch geschaut werden. Man will sich ja darin bestätigt sehen, wer dahintersteckt. „Liasion“ (Apple TV+) Text: Kai Florian Becker | Bild: Apple TV+ 32 SERIEN-TIPP Jon Favreau, Hobbykoch („The Chef Show“ auf Netflix), Schauspieler und Regisseur der ersten beiden „Iron Man“-Filme, hat das Drehbuch zu „The Mandalorian“ verfasst. Dass er ein begeisterter Star Wars-Fan ist, erkennt man man an den vielen Details und der durchdachten Story der Serie. In der dritten Staffel der bisher besten Star Wars-Serie muss Din Djarin (Pedro Pascal aus „Narcos“ und „The Last Of Us“) seine Mandalorian-Ehre erst wieder herstellen. Begleitet wird er von dem niedlichen Mini-Joda Grogu und auch Death Watch-Mitglied Bo-Katan Kryze (Katee Sackhoff). Sie hat in dieser Staffel eine tragende Rolle, denn sie muss nicht nur Din Djarin das Leben retten, sondern auch die abtrünnigen Mandalorianer davon überzeugen, sich Ihresgleichen anzuschließen, um gemeinsam ihren für verloren geglaubten Planeten zurückzugewinnen. Favreau schafft es, dass auch diese Staffel einen Sog entwickelt und man sie an einem Tag durchschauen will. „The Mandalorian: 3. Staffel“ (Disney+) Text: Kai Florian Becker | Bild: Lucasfilm TIPPS

EINE STADT WIRD BUNT HAMBURG GRAFFITI HISTORY 1980-1999 DRAUSSEN DIE WELT DIE 30ER JAHRE IN KALIFORNIEN BUCH-TIPP Im Rahmen seines 100jährigen Jubiläums ist im Museum Für Hamburgische Geschichte noch bis zum 31.07.2023 die Ausstellung „Eine Stadt Wird Bunt – Hamburg Graffiti History 1980 – 1999“ zu sehen. Auf der Grundlage des im letzten Jahr erschienenen gleichnamigen Bild- und Textbandes (560 Seiten) beleuchtet die Ausstellung mit mehr als 40.000 Exponaten, aber auch mittels Inszenierungen und Kunstwerken die Verwandlung von einem grauen, von Nachkriegsarchitektur und Brachen geprägten Hamburg hin zu einer farbenfrohen, bunten Stadt, die zu einem der europäischen Epizentren der Graffiti- und Hip-Hop-Szene zählte. Hamburg spielte bei der Verbreitung der Jugendkultur des Hip-Hop (vgl. Grand Master Flash & The Furious Five „The Message“) und der Kunstform des Graffiti in Deutschland eine zentrale Rolle. Als die gesprühten Bilder, Schriftzüge und Zeichen Anfang der 1980er Jahren ihren Weg aus den Metropolen der USA nach Europa fanden, entwickelte sich an der Elbe schnell eine wachsende Szene, die bis heute tiefe Wurzeln in der Stadt- und Kulturlandschaft hinterlassen hat. Ein Rahmenprogramm (Führungen, Gespräche, Lesungen, Workshops, Messe) runden das Angebot ab, zusätzlich gibt es die App „Unsere Stadt Wird Bunt“. SHMH Paperback, 144 Seiten,ISBN 978-3-9824951-0-1 Text: Frank Keil | Bild: SHMH 33 BUCH-TIPP Janet Lewis, gestorben 1998, galt Zeit ihres Lebens als politisch engagierte Kriegsgegnerin und engagierte sich auch als Fürsprecherin für rassistisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen in den USA. Neben Gedichten veröffentlichte sie vier Romane, darunter eine Trilogie um einen der berühmtesten Justizfälle des Frankreichs des 16. Jahrhunderts. Auch in „Draußen die Welt“ geht die in Chicago geborene Autorin in die Vergangenheit, diesmal ins Kalifornien der 30er Jahre, wo Mary Perrault ein unspektakuläres Leben mit ihrer Familie führt. Viel passiert nicht auf den knapp vierhundert Seiten und man muss gut zwischen den Zeilen lesen können, um das wenige nicht zu verpassen. Die durchaus tragischen Lebensumstände, denen sich die Figuren stellen müssen, werden meist nur angerissen und versickern ohne große Auswirkung. Warum „es am Ende immer auf die innere Haltung ankommt“, wie der Klappentext verspricht, erschließt sich leider, außerdem erfährt man viel weniger um das Leben zur Zeit des Bankencrashs, wie die Werbung nahelegt. Insgesamt ein sehr leiser Roman, der sehr spät ins Rollen kommt, aber auch dann nicht wirklich Fahrt aufnimmt. dtv Hardcover, 368 Seiten, 24 Euro ISBN 978-3423283182 Text: Tanja Karmann | Bild: dtv TIPPS

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