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POPSCENE Mai 05/2020

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ROBERT KARGE DRAMATURGE

ROBERT KARGE DRAMATURGE IM THEATER IM VIERTEL Was bedeutet die aktuelle Situation für die saarländische Kultur und wie ist das Theater im Viertel betroffen? Neben den bis zumindest 31.8. wohl zwingenden Einschränkungen für Besucherinnen und Besucher von Theatern, Konzerten etc. entfallen sämtliche Einnahmen, die natürlich vor allem ganz existenziell die freien KünstlerInnen treffen, die jetzt auf Unterstützungen angewiesen sind... Für die saarländischen Kultur: Im besten Fall eine kreative Besinnungspause im umfassenden Sinn. Für die Künstler*innen z.B. Projektentwicklungen, sofern Existenznöte sie nicht allzu sehr beeinträchtigen. Für die kommunalen, städtischen, Landes- und freien Theater - inklusive das Theater im Viertel der freien Szene : ohnedies notwendige Renovierungen - der Häuser wie der geplanten Programme und Veranstaltungsmodalitäten. Für das institutionelle wie öffentliche Bewußtsein ein gewachsenes Bewußtsein für die Situation und Bedeutung `der Kunst´ für Bildung, Unterhaltung und nicht zuletzt der Demokratie - mit der Konsequenz einer nachhaltigeren, konsistenten Finanzierung der Akteur*innen und Einrichtungen. Im negativen Fall: rein ökonomisch-wirtschaftliche Entscheidungen setzen einseitige Akzente zu Lasten der Kunst: Einrichtungen wie Existenzen brechen weg... Theater im Viertel: grundsätzlich wie oben. Als Theater der freien Szene finanziert das ehrenamtlich geführte TiV sich und die auftretenden Kü+nstler*innen vornehmlich aus den verkauften Eintrittskarten. Entfallen diese über einen längeren Zeitraum, ist die weitere Existenz kaum möglich. U.a. laufende Kosten, eingegangene vertragliche Verpflichtungen (Proben,Regie, Aufführungen) für die Durchführung des Kinderclubs und des Clubaktiv können nicht eingehalten werden..., Was tut das TiV in der aktuellen Zeit? Hoffen auf eine absehbare Öffnung ab Herbst; angefallene Renovierungsarbeiten; Öffentlich- 64 KULTUR

keitsarbeit in den Medien; Bemühungen um Spenden, beantragte Projektförderungen abfragen; vorsorgliche alternative Programmplanung ab 9/2020 unter Einbeziehung der ausgesetzten Aufführungen und Projekte 2-6/2020 Wie sehen evtl. zukünftige Projekte aus? Grundsätzlich wird das Spektrum aus Theater, szenischen Lesungen, Musik und Tanz aufrechterhalten. Ein deutliches Element werden innerhalb diese Spektrums Programme gegen Diskriminierungen, antidemokratische Bewegungen sein. Da z.B. Projekte wie "Travis Pine", eine Kriminalkomödie um Wutbürger oben und unten, nicht einmal im Ansatz finanziell abgesichert sind, die Wiederaufnahme etwa der szenischen Lesung "Empfänger unbekannt" ( Gastspiele in Schulen und anderen Einrichtungen ) u.a.m. hinsichtlich der beantragten Förderung ( Demokratie leben ) in der Luft hängen, bleiben all diese Überlegungen spekulativ. Zumindest hoffen wir, -nicht erst- zum Jahresende dann mit Brunner&Barschecks "Jahresrückblick" allerspätestens wieder als Theater der freien Szene präsent zu sein. 65 Wird sich die Kultur aufgrund der Corona Krise nachhaltig verändern und wenn ja wie ? Für die Intentionen der Kunstschaffenden wahrscheinlich nicht. Der mögliche Rahmen ist derzeit völlig spekulativ: Einerseits sind die Ansagen aus der lokalen und z.T. Länderpolitik positiv unterstützend und lassen dementsprechend hoffen, dass es zumindest nach der Pandemie keinen Rückschritt geben wird. Andererseits lassen die massiven Lobbyeinwände-/ forderungen aus Wirtschaft und konservativ- `liberaler´Richtung gegen überfällige Veränderungen ( Ökologie, Landwirtschaft, Industrie...) und das Bremsverhalten der Bundesregierung ( z.B. aktuelle `weiche´ Formulierungen zur Einhaltung der Koalitionsvereinbarungen ) , auch einzelne Äußerungen von Kommunalpolitikern ( Ffm: "Es gibt Wichtigeres als Kindertheater!" - wa ja im Prinzip stimmt, aber dass Kultur indirekt zuerst als sekundär betrachtet wird, verwundert - nicht ) befürchten, dass für Kultur kaum mehr - auch ökonomischer `Spielraum´ bleiben wird. KULTUR

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