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POPSCENE Februar 02/21

Das total umsonste Popkulturmagazin

GOAT GIRL Mit neuen

GOAT GIRL Mit neuen Einflüssen MUSIK-TIPP 2018 erschien das selbstbetitelte Debütalbum der jungen Indie-Band Goat Girl. Mit dem setzten sie gleich ein dickes Ausrufezeichen. Jetzt liegt der Nachfolger „On All Fours“ auf unserem Tisch. Die vier Londonerinnen - neben Sängerin/Gitarristin Lottie Cream sind das die Gitarristin L.E.D., Schlagzeugerin Rosy Bones und Neuzugang Holly Hole am Bass - haben seit ihrem Debüt ihren Post-Punk um elektronische und Synthie-Klänge erweitert. Ein Song wie „Jazz In The Supermarket“ könnte fast als ein ungeschliffener Demosong von Warpaint durchgehen. Goat Girl machen es dem Hörer aber nicht so einfach und wahren ihre Authentizität. War ihr Debüt eine Kombination aus Garage Rock, Punkrock, Noise, Energie, Wut und Melancholie, kommt „On All Fours“ ohne Noise und Wut aus. Eine Wandlung, die Goat Girl gut zu Gesicht steht, wenn dabei Songs wie die Singleauskopplungen „Sad Cowboy“ und „The Crack“ oder „Pest From The West“ herausspringen. Goat Girl „On All Fours“ (Beggars Group/Indigo) goatgirl.co.uk Text: Kai Florian Becker | Bild: Rough Trade Records 30 SCARRED Comeback-Album MUSIK-TIPP Vier Jahre lang hat die luxemburgische Tech-Death-Metal-Band Scarred, die anfangs noch Thrash Metal machte, an ihrem dritten Album getüftelt. Teils in Eigenregie und teils mit Unterstützung von Patrick Damiani entstand dieses interessante, selbstbetitelte Konzeptalbum. Dass Scarred keine 0815-Death-Metal-Band ist, darauf lässt schon das klischeefreie Artwork von Drazen Medakovic schließen. Die Songs sind technisch anspruchsvoll und keineswegs banale Hau-drauf-Klopper, was nicht heißt, Scarred könnten nicht auch Vollgas geben (siehe „Chupacabra“). Mit den beiden Neuzugängen Yann Dalscheid am Gesang und dem von der französischen Progressive Death Metal-Band Fractal Universe bekannten Gitarristen Vincent Wilquin hat die Band nun hoffentlich ein Line-up gefunden, das lange Bestand haben wird und zusammenwachsen kann. Dieses vielschichtige Album mit Einflüssen aus Death- und Progressive Metal-Einflüssen macht jedenfalls Lust auf mehr. Scarred „Scarred“ (Klonosphere) scarredofficial.com Text: Kai Florian Becker | Bild: FinestNoise Releases TIPPS

SLEAFORD MODS Immer noch geil MUSIK-TIPP Und noch eine Platte aus dem Hause Rough Trade Records: „Spare Ribes“ von den Sleaford Mods. Das Album entstand während der Corona-Pandemie binnen drei Wochen. Wie Sänger Jason Williamson kürzlich im Radio (BBC 6 Music) verriet, schreibt er oft seine Texte im Auto, um den Schlaf seiner Kinder nicht zu stören. Und wenn nicht dort, dann in der Küche, in der er auch regelmäßig nur mit Schürze bekleidet backt (Hashtag: bakingdaddy). Was ein geiler Typ! Aber kommen wir zum Album: „Spare Ribs“ klingt unverkennbar nach den Sleaford Mods. Williamson singt, rappt und flucht über Corona, den Brexit, den irren Boris Johnson, den ebensolchen Donald Trump, Tesla und Vieles mehr. Sein Kompagnon liefert dazu die typisch minimalistischen Beats und Sounds. Diesmal mischen sogar noch zwei Sängerinnen mit: die britische Newcomerin Billy Nomates in der Single „Mork n Mindy“ und Amy Taylor von der australischen Punkband Amyl & The Sniffers in „Nudge It“. Sleaford Mods „Spare Ribs“ (Beggars Group/Indigo) www.sleafordmods.com Text: Kai Florian Becker | Bild: Rough Trade Records 31 TAUSEND AUGEN Debütalbum MUSIK-TIPP Die drei geilen Männja, die hinter Tausend Augen stecken, sind in der Saarbrücker Szene bestens bekannt. Es handelt sich um keine geringeren als Oliver Becker (Gesang, Synthesizer, Gitarre), Max Ludwig (Bass, Gesang) und Alexander Schimetzky (Schlagzeug), die allesamt schon in diversen Bands aktiv waren. Ihr Video zu „Silberne Maschinen“, in dem sie in hautengen, silbernen Ganzkörperkondomen zu sehen sind, schlug erste Wellen. Ebenso die pfiffige, vom Saarbrücker Designer Manuel Wesely (Agentur: MM, M) entworfene LP-Verpackung. Tausend Augen legen Wert aufs Detail. So sind ihre Songs auch über Jahre gereift und zeigen laut „Diffus“ „Kraftwerk, DAF und Co. wie elektronisch-experimentelle Post- Punk-Musik aus dem Jahr 2020“ klingen kann. Das erscheint auf den ersten Blick sehr hoch gegriffen, aber letztlich überzeugen Tausend Augen auf ihrem Debüt „Westend“ mit einem ungewöhnlichem wie einzigartigem Sound, der Krautrock, NDW und Psychedelic Rock zugleich ist. Tausend Blumen für Tausend Augen. Tausend Augen „Westend“ (Cargo Records) tausendaugen1.bandcamp.com/ Text: Kai Florian Becker | Bild: This Charming Man Records TIPPS

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