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POPSCENE Dezember 12/24

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GENUSSHinter dergrünen

GENUSSHinter dergrünen TürFLÜSSIGER GANGSTER-MYTHOS

Piña Colada gibt es nicht. Ansonsten kriegtman hinter der grünen Tür in die Berliner Winterfeldtstraßeeigentlich alles. Zumindest alles,was man in einer guten Bar erwarten kann. Unddas auf höchstem Niveau. Das ist nicht nur sodahergesagt. Die Green Doorr Bar in Schönebergwurde vom Fachmagazin Mixology geradezur besten Bar Deutschlands gekürt. Und wasganz selten ist in diesem Wettbewerb: Auch dieAuszeichnung für die beste Bartenderin ging andiese Adresse: Der Titel wurde an Bar-ManagerinMaria Gorbatschova verliehen.„Maria hat in den letzten Jahren alles richtiggemacht, ein tolles, diverses Team aufgebautund die Green Door umfassend modernisiert,ohne dabei das charakteristische Wesen dieserso wichtigen Bar zu gefährden. Die beiden Preisefür sie und die Bar würdigen diese Leistungvöllig zurecht“, begründet Mixology-ChefredakteurNils Wrage die Entscheidung. Maria erklärtdas so: Bei Personalentscheidungen auf Diversitätzu achten, das heißt: "Wenn du nur Leuteeinstellst, die so sind wie du selbst, dann bringtdas nichts. Jeder hat ein anderes Talent." Und inein er Bar braucht man nun mal viele Talente.Hinter der grünen Tür findet sich eine AmericanBar mit einem langen Holztresen. Das Mobiliarwurde in den 90ern aus New York importiert,der Künstler Thomas Hauser bemalte die Wändein Karos und Holzmustern. Das Interieurliegt irgendwo zwischen einem privaten Salonund einem David Lynch Film. "Ein lebendesMuseum", wie Maria sagt. 1995 hat der Drehbuchautorund Jazzer Fritz Müller-Scherz dieBar eröffnet. Nach seinem Tod 20 Jahre später,hat seine Frau die Bar weitergeführt und allesso gelassen, wie es immer gut war.Als die Bar eröffnet wurde, war Maria acht Jahrealt. In Bars hat sie schon gearbeitet, als sie nochaufs Gymnasium ging. Während des Studiumshat sie erste Cocktail-Wettbewerbe gewonnen.Sie habe schnell gemerkt: „Ich habe ein Talentdafür, mit Aromen umzugehen.” Das ist einewichtige Voraussetzung, wenn man einen gutenJob in einer Bar machen will. “Gutes Einfühlungsvermögenhaben, schlagfertig sein undgut beraten können” sind weitere, sagt Maria.Und gute Spirituosen müssen natürlich auch imRegal stehen – deren Qualität macht eine guteBar auch aus.Und genau deswegen gibt es hinter der grünenTür keine Piña Colada. “Wir haben hier vielehochwertige Produkte, aber keine frische Ananas”,erklärt Maria. Und wenn eine Piña Coladawirklich gut sein soll, kann man nun mal keinDosenobst nehmen. “Dann besser gar nicht”,sagt die. Und überhaupt: So ein tropischerCocktail-Klassiker schmeckt in der Karibik besserals in einer Berliner Bar.Text und Foto: Martin Rolshausen21GENUSS

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