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Lesequickie - Leseprobe regionaler Autorinnen und Autoren

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Fünf Geschichten – eine Region: Nur AutorInnen mit einem besonderen Bezug zu unserer Heimat! Fünf Geschichten – ein Genre: Jede Ausgabe mit einem speziellen Genre - erkennbar an der Banderole! Fünf Geschichten – eine Mission: Beste Unterhaltung für die kleine Pause zwischendurch! Autoren: Carolin Summer - Narrenlauf - Die Weltenwechsler Akten (Band I) Benjamin Spang - Blut gegen Blut Carsten Schmitt - Tadukeh Heike Knauber - Najaden Das Siegel des Meeres Tanja Karmann - Der Mitternachtsladen - Verbundene Welten

STECKBRIEF NAME Heike

STECKBRIEF NAME Heike Knauber BEZUG ZUR REGION Ich bin in Saarlouis geboren. Foto: Artografie Detzen Schreiben bedeutet für mich... ... Teil des magischen Prozesses zu sein, wenn eine neue Welt vor dem inneren Auge entsteht und sich Roman-Helden zu berührenden Menschen entwickeln, mit denen ich Szene für Szene mitfiebern kann. Als echte Herausforderung beim Schreiben empfinde ich... ... wenn ich vor dem eigentlichen Schreibprozess all die chaotischen Szenenfetzen, die mir anfangs wie im Kino-Trailer durch den Kopf schießen, in ein schlüssiges Handlungs-Exposé umsetzen soll. Bei einer Schreibblockade... ... streiten Kopf und Bauch in etwa so: „Hör auf! Die Handlung quietscht! Nein! Der Held schwächelt! Ähm, worüber wollten wir doch gleich schreiben? Hah! Du bist im Handlungsgewirr mal wieder falsch abgebogen..“ Zum Schreiben brauche ich unbedingt... ... meinen Laptop ;-) , eine ruhige Ecke, mein aktuelles Notizbuch, Café Latte XXL, meine Lieblingsfüller, die zündende Idee und das gewisse unwiderstehliche Kribbeln in den Fingern... Wenn ich nicht schreibe, dann... ... fehlt mir was! Aktuell schreibe ich an... ... einem Exposé, der dazu gehörigen ausführlichen Dramatis Personae und etlichen „Trailer-Szenen“, die ich zur Entwicklung brauche. Website: www.heike-knauber.de/najaden Instagram: HeikeKnauber Facebook: HeikeKnauberNajaden Facebook: Heike.Knauber

NAJADEN DAS SIEGEL DES MEERES Auszug aus Kapitel 15 Anuk Der Wasserfall riss eine gleißende Schneise in die bewachsene Felswand, über die er sich stürzte. Meliaé ließ die Farnwedel los, hinter denen sie kauerte, und zog zwei Teile ihres Blasrohrs und den Behälter mit Giftpfeilen aus ihrer Lendenschurzverschnürung. Der Regen der letzten Nächte hatte die Lichtung vor dem Tosbecken in einen dampfenden Tümpel verwandelt. Keine zwanzig Schritte entfernt wühlten Wasserschweine im Schilf. Ein Jungtier war jetzt so dicht herangekommen, dass sie es bequem erlegen konnte. Meliaé ließ einen Giftpfeil in das Mundstück ihres Blasrohrs gleiten, steckte die Verlängerung auf und brachte es zwischen den Farnwedeln in Position. Während sie tief einatmete, blickte sie auf das Rohrende, bis sie das Ferkel doppelt sah. Als sich das Wasserschwein scheinbar genau dazwischen befand, presste sie die Luft durch die Lippen, und beim nächsten Lidschlag stürmte das kleine Tier quiekend los, während die übrigen in alle Richtungen davonstoben. Aber nach nur wenigen Schritten brach das Ferkel zusammen. Meliaé steckte die Blasrohrteile weg, sprang auf und rannte zu dem Wasserschwein, das jetzt fiepend und zuckend auf der Seite lag. Das Schlangengift lähmte seine Muskeln und Lunge. Meliaé lief schneller und zog den Dolch. Niemand sollte den Erstickungstod bis zum Ende erleiden müssen. Bei dem Tier angekommen, klemmte sie den Körper zwischen den Beinen ein, stach ihm in den Hals, und aus dem kratzigen kleinen Leib wich spürbar die Spannung. Sie zog die Klinge aus dem Tierkörper. Auf ihren Schienbeinen landeten warme Blutspritzer. Vielleicht sollte sie genau das mit König Simha anstellen! Ein Schauer überlief sie, und sie wischte den Dolch an ihrem Lendenschurz sauber. Wer sollte sie daran hindern, in Schlangengestalt in die Bergfeste einzudringen? Der König würde an einem Schlangenbiss sterben. Nachts in seinem Gemach. Wieder schauderte sie. Tief in der Brust, dort, wo ihr Herz wie besessen hämmerte, hatte sie die Vorstellung mit eisigen Klauen berührt. Sie bückte sich nach den Schlingpflanzen, die auf dem Morast trieben, riss einige davon aus und schälte die Blätter von den Stängeln ab. Doch die grausige Fantasie wollte sie nicht loslassen. Die Körperwärme des Königs würde sie leiten, wenn sie durch die Laken kroch. Sie würde ihm in den Hals beißen. Es würde keine Rettung für ihn geben, höchstens drei Herzschläge, dann war sein Leben beendet. Aber was, wenn er das Bett mit seinen Weibern teilte? Und was, wenn einer seiner Söhne oder Soldaten die Herrschaft in der gleichen menschenverachtenden Art fortsetzte? Heftig schüttelte sie den Kopf. Sie war keine Meuchlerin. Sie würde die Menschen in den Dörfern warnen. Weiter nichts. Mit den abgeschälten Stängeln band Meliaé die Läufe des Wasserschweins zusammen, damit sie es besser bequemer tragen konnte. Das fette kleine Ding würde ein passables Jagdgeschenk für das erste Dorf abgeben, in das sie kam. Durch das Tosen des Wasserfalls drang das Wiehern eines Pferdes. Meliaé legte ihre Jagdbeute wieder ab und sah zur Absturzkante hinauf. Das Wiehern war von da oben gekommen. Sie runzelte die Stirn. König Simha konnte seine Krieger doch unmöglich schon zum Eintreiben der Opfer losgeschickt haben. Das Wiehern erklang erneut. Aber war da nicht auch ein heller Schrei gewesen? Instinktiv suchte Meliaé zwischen den Felsen beim Wasserfallbecken Deckung. Mit tiefen Atemzügen versuchte sie, ihr rasendes Herz zu beruhigen. Nie wurde Jagd auf die Menschenopfer gemacht. Sie waren von der Dorfgemeinschaft auserwählt worden und gingen freiwillig mit. Das Los der Opfer stand bei manchen

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