6 TITEL KISSIN´ DYNAMITE GROSSE LEIDENSCHAFT FÜR METAL MUSIK Innerhalb weniger Jahre hat sich das Quintett aus Baden-Württemberg von einer Schülerband hin zu einem der bekanntesten deutschen Metal-Acts entwickelt. Auf dem neuen Album „Generation Goodbye“ reflektiert die schwäbische Rockgruppe die Welt, in der sie sich ihren Karriereweg bahnt. Mehr dazu von Schlagzeuger Andi im Smalltalk. Mit der Bandgründung 2006 habt Ihr Euch dem Mix aus Metal, Glam- und Sleaze-Rock verschrieben. Zu dieser Zeit in Deutschland eher ungewöhnlich und eigenständig. Habt Ihr von Anfang an an dieses Erfogsrezept geglaubt? Und wie kam es zum Bandnamen? Wir haben uns eigentlich nie Gedanken gemacht, was das Erfolgsrezept sein könnte. Wir haben einfach Musik gemacht, die uns gefallen hat. Und diese war zu dieser Zeit nun mal inspiriert von Bands wie Mötley Crüe und Guns n‘ Roses, aber z.B. auch AC/DC und Iron Maiden. Ich finde, wenn du unser erstes Album anhörst, kann man noch keine konkrete Richtung ausmachen. Das war noch eine recht wilde Stilmischung, die sich über die Jahre langsam zu einem eigenständigen Sound entwickelt hat. Was den Bandnamen betrifft, weiß ich noch, das wir damals stundenlang dasaßen und auf keinen grünen Zweig kamen. Die Lösung war dann ganz simpel das klingelnde Handy von Andi. Er ist der wahrscheinlich größte AC/DC Fan von uns und hatte damals den recht unbekannten Song „Kissin‘ Dynamite“ von deren Album „Blow Up Your Video“ als Klingelton. Dieser Anruf brachte die erlösende Idee, uns nach diesem Song zu benennen. Nach wie vor sehr passend, wie ich finde. Ihr habt Euch fortlaufend auf der Bühne und im Studio weiterentwickelt. Wie hilfreich waren dabei u..a. Support-Shows für U.D.O. und Steel Panther, sowie Partner wie Elephant Music, mit denen ihr die ersten beiden Alben produziert habt, später dann AFM Records? Da sprichst du 3 ganz verschiedene Lager an: Kollegen, die uns unterstützen, unsere Produzenten und unser Label. Allen dreien müssen wir natürlich sehr dankbar sein. Was die Kollegen angeht, muss man vor allem Udo Dirkschneider hervorheben, der schon sehr früh an uns glaubte und uns sehr unterstützt hat, z.B. mit einem Feature auf dem 2. Album „Addicted To Metal“.
Auch AFM ist ein super Haufen, mit denen wir tolle Sachen auf die Beine gestellt haben und ne Menge erreicht haben. Für unsere Karriere war allerdings wahrscheinlich Elephant Music am wichtigsten. Hardy Krech war der erste, der sich uns unter seine Fittiche genommen hat und uns vom ersten Tag an unter die Arme gegriffen hat, was z.B. auch das Songwriting angeht. Mittlerweile können wir im Alter von durchnittlich 25 sagen, dass wir das 5. Studioalbum veröffentlicht haben, Europatouren spielen, und komplett selbstständig komponieren und produzieren. Das haben wir zu einem großen Teil dem Team von Elephant Music zu verdanken. Was unterscheidet Kissin Dynamite auf dem aktuellen Album „Generation Goodbye“ vom Debüt „“Steel Of Swabia“ (2008)? Wie ich schon sagte, war“ Steel of Swabia“ stilistisch eher noch ein Flickenteppich, da wir erst am Anfang waren mit der Findung unseres eigenen Sounds. Versteh mich nicht falsch: Es ist nach wie vor ein hammer Album, das vor unschuldigem Losrocken nur so strotzt, lässt aber noch keine eigene Richtung erkennen. An dieser haben wir stetig und konsequent gefeilt und mit „Generation Goodbye“ haben wir nun wirklich das Gefühl, das es das ist. Ich würde es als eine harmonische Symbiose aus Old School Hard Rock Einflüssen unserer frühen Tage und einem modernen Soundanteil, der das 21. Jahrhundert widerspiegelt, in dem wir leben, beschreiben. Auch die Reaktionen auf dieses Album geben uns Recht. Ihr reflektiert mit den 11 neuen Stücken zwischen „Generation Goodbye“ und „Utopia“ die moderne Welt zwischen Informationatechnologie und Social Media. Ist das so eine Art Infotainment? Ohne es zu wollen, zog sich inhaltlich wie von selbst ein roter Faden durch das Album. Allgemein gesagt reflektieren wir unsere Generation und auch unsere Welt und fragen uns, warum alle nur noch getrieben und gehetzt sind. Wir glauben, dass sich sehr wenige Menschen wirklich im Klaren sind, was sie wirklich glücklich macht. Anstatt einmal darüber zu sinnieren, suchen sie das Glück blindlinks in irgendwelchen Dingen und verlieren sich in Geldgier oder das Streben nach Macht. Die Folge ist Korruption und nicht selten total unnötiges und selbsterschaffenes Unheil. Eine Facette unserer Generation, die uns nicht mehr zur Ruhe kommen lässt, ist natürlich das Thema Social Media und die Schnellebigkeit und Reizüberflutung heutzutage, worin wir uns auch gerne verlieren, obwohl wir das nicht wirklich wollen. Es war also kein geplantens Infotainment, aber uns ist das alles einfach stark aufgefallen und es war uns ein Bedürfnis, darüber Songs zu schreiben, weil es hier um das Wohl und die Zukunft unserer Generation geht. Wir sagen: Verliert euch nicht in dem Scheiß. Nutzt es bewusst und wisst, wann ihr mal ausschaltet, damit ihr auch mal wieder wirklich Carpe Diem und Rock n‘ Roll machen könnt;-) Wie wichtig sind dafür Beständigkeit und Zusammenhalt innerhalb der Band? Das ist ein Thema, das in letzter Zeit von vielen Bands unterschätzt wird. Wir sehen immer wieder, wie Bandmitglieder wie Unterhosen gewechselt werden. Am schockierensten war das zuletzt bei AC/DC, von denen ich das so nie erwartet hätte. Ich denke, man sollte damit nicht so leichtfertig umgehen, da sonst der Bandspirit schnell verloren geht, da dieser ja maßgeblich von den Mitgliedern bestimmt wird. Iron Maiden oder Edguy z.B. wissen das. Auch wir hatten aus gutem Grund seit unserer Gründung 2008 keinen Wechsel und ich hoffe auch, das bleibt so. D.h. natürlich dass man immer schön auf ein gutes Verhältnis untereinander achtet und Sachen gleich bespricht, bevor sie sich hochschaukeln würden. Wenn Ihr die Wahl hättet KISS, AC/DC oder Guns ´n´ Roses zu supporten, für welche Band würdet Ihr Euch entscheiden und warum? Wenn es nur irgendeiner dieser alten Dinos wäre, wäre das ein Privileg und eine Ehre, da das die Bands waren, die uns inspiriert haben und inspirieren. Wir hatten schon die Möglichkeit, für Legenden wie Mötley Crue und Slash zu eröffnen, was wir nicht vergessen werden und absolut wertschätzen. Wenn ich jetzt konkret antworten würde, würde ich wohl Guns n Roses sagen, da wir mit ihnen schon immer mehr anfangen konnten als mit KISS und bei AC/DC spielt glaube ich nur noch Angus Young mit. Außerdem haben sich die Gunners ja letztens erst wieder vereint – das wahrscheinlich letzte Aufbäumen einer Legende. Text: Frank Keil Foto: PR Kammgarn, Kaiserslautern, 26. November, ab 20.00 Uhr www.kissin-dynamite.de
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