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city-scene Westpfalz August 08/16

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6 TITEL MILLIARDEN

6 TITEL MILLIARDEN „Wenn man versuchen muss, sich auf etwas zu besinnen, dann ist man auf dem falschen Pfad.“

Texte irgendwo zwischen Wahnsinn und Sehnsucht, eine Stimme, die an Rio Reiser erinnert, poppige Melodien, die sich im Gehörgang einnisten von zwei Musikern mit ihrem punkigen Gebaren präsentiert werden, das sind Milliarden. Gemeinsam haben die beiden Berliner Steppkes im vergangenen Jahr schon für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Song „Freiheit ist ne Hure“ untermalte als Titelsong Oskar Roehlers Film „ Tod den Hippies!! Es lebe der Punk“. Jetzt bringen Sänger Ben Hartmann und Mutliinstrumentalist Johannes Aue ihr Debütalbum „Betrüger“ raus und touren im Herbst durch die Lande. Die Platte enthält Stücke mit Titeln wie „Oh Chérie“ oder „Kokain und Himbeereis“. Bei Himbeereis wurden wir hellhörig. Daher haben wir kurzerhand beschlossen, die Jungs genauer unter die Lupe zu nehmen. Schön, dass die Band auch in unserer Region Halt macht und im Exhaus Trier die neue Platte präsentiert. Ihr sagt, Ihr schreibt außergewöhnliche Songs für außergewöhnliche Zeiten. Wie geht Ihr sonst mit diesen außergewöhnlichen Zeiten um? Wie nehmt Ihr das wahr, was gerade um uns alle herum passiert? Ben: Wir schreiben nicht über diese Zeiten. Es ist mehr das, was in unserem Mikrokosmos passiert, aber auch was global gesehen politisch passiert. Da werden Netze zerstört, aber es entstehen auch neue Netze dadurch, die stark sind. Wie schafft Ihr es, trotz allem noch einen Funken Hoffnung zu bewahren, nicht abzudrehen und vielleicht auch mal nicht ständig über all diese Horrornachrichten nachzudenken? Ben: Ich glaube, man ist so konditioniert, dass man so einen hohen Verdrängungsgrad hat. Man kann so viel konsumieren und es einfach aufnehmen. Wir starren auf Bildschirme und lassen diese Flackerlichter zu uns durchdringen. Die Dosis an allem, was wir so zu uns führen, die ist so hoch, dass die einzelnen Ereignisse gar nicht wirklich zu uns durchdringen. In einen Liedtext singt Ihr: „Lieber in Deinem Bett verhungern, als reich sein.“ Wie schafft Ihr das, Euch auf diese Basics zu besinnen? Ben: Auf die Basics besinnt man sich doch ganz von selbst. Wenn man sich auf etwas besinnen muss, dann ist man auf dem falschen Pfad. Johannes: Es gibt Momente, in denen kann man das sehen. Aber es gibt auch andere Momente. Aber es geht darum, bei sich selbst zu sein, im Moment sein und da so viel wie möglich zu spüren von sich selbst. Ihr besingt die Angst, zum Denkmal zu werden und irgendwann still zu stehen. Muss man sich dazu permanent selbst reflektieren? Ben: Es ist wichtig, immer wieder bereit zu sein, etwas einzureißen, was man aufgebaut hat. Man sollte sich die Einzelteile anschauen, aus denen sich die Dinge zusammen setzen. Johannes: Man kann sich festlegen und sagen, dass das der Lebensplan ist. Man kann aber auch einfach schauen, was passiert. Alles hat seine Berechtigung. Wann hat es Euch das letzte Mal so richtig weh getan, was abzureißen und wieder neu aufzubauen? Johannes: Eine Beziehung zu beenden. Da spürt man, dass es weh tut. Es ist eine Entscheidung, die das ganze Leben ändern kann. Vielleicht die Angst zu haben, dass alles anders wird und diese Person dann auch ganz verliert. Von Euch gibt’s ein Lied in dem Himbeereis vorkommt. Auch unser Chefredakteur hat bereits ein Lied über Himbeereis geschrieben. Was ist so geil an Himbeereis? Wieso nicht Schokoeis? Johannes: Von Eurem Chefredakteur haben wir tatsächlich auch geklaut. (lacht) Ben: Himbeereis hat auch einfach eine geile Farbe. Außerdem ist es alles eine Art der Biografie Unser Lied heißt „Kokain und Himbeereis“. Würde man jetzt Kokain und Schokoeis singen, dann wäre das ein anderes Gefühl. Man denkt dann an weiß und braun. Ich will aber lieber an weiß und rosa denken. (lacht) Interview: Tine Sattler Bild: Peter Kaaden Exhaus, Trier Freitag, 18. November 2016 ab 19 Uhr www.poppconcerts.de www.exhaus.de Album VÖ: 12. August 2016 (Vertigo Berlin) www.milliardenmusik.de

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