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saar-scene September 02/09

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Titel Fiese Monster und

Titel Fiese Monster und dunkle Verließe Exklusives Interview mit Spieledesigner Monte Cook 4 Monte Cook ist einer der angesagtesten Entwickler für Fantasy-Rollenspiele. Für saarscene hat Monte Pause vom Weltenbauen gemacht, um Euch mal zu erklären, worum es bei diesem seltsamen Hobby eigentlich geht. ie funktionieren Rollenspiele? Das ist, wie wenn Du als Kind so tust, als ob Du eine Wandere Person aus einer Geschichte bist, mit dem Unterschied, dass wir als Erwachsene dem Ganzen noch Regeln verpassen, damit diese Geschichte als Spiel funktioniert. In den meisten Rollenspielen gibt es einen Spielleiter. Er denkt sich den Anfang der Geschichte aus und spielt alle Seitencharaktere (inklusive der bösen Jungs). Alle anderen spielen die Hauptcharaktere. Zusammen erzählt diese Gruppe dann eine Geschichte. Die Regeln sind dazu da, um Konflikte zu lösen und wichtige Fragen zu beantworten: wie z.B. „Habe ich es geschafft das Türschloss zu knacken?“ oder „Was passiert, wenn ein Drache Feuer auf uns speit?“. Gewöhnlich wird in den Regeln dann festgelegt, wie solche Situationen ausgehen - meistens indem gewürfelt wird. Also spielt auch immer der Zufall eine Rolle, was Rollenspiele noch interessanter gestaltet, und letztendlich auch zu einem „Spiel“ macht. Sind Rollenspieler Nerds? Ich bevorzuge den Ausdruck „Geeks“. Nerdy bedeutet für mich eher so etwas wie verhaltensgestört. Geeky zu sein bedeutet, dass Du dich einem Thema intensiv widmest. Du kannst geeky sein, wenn es um Computer geht, Science Fiction oder Basketball. Rollenspieler sind fast immer geeky. Manchmal sind sie auch Nerds. Was macht einen guten Spieler aus. Wer sollte nicht Rollenspiele spielen? Jeder, der Spaß daran hat, seine Vorstellungskraft zu nutzen, kann ein guter Spieler sein. Leute, die gerne Wettbewerbe mögen, spielen eher nicht Rollenspiele, weil diese normalerweise nicht auf Wettbewerb basieren, sondern eher auf Zusammenarbeit. Was braucht man, um mit seinen Freunden ein Spiel zu starten? Dazu braucht man sehr wenig, weshalb dieses Hobby auch so großartig ist. In der Regel reicht es, wenn man sich ein Regelbuch von seinem Lieblingsrollenspiel besorgt. Am besten fragt man in einem Laden vor Ort nach einem guten Einsteigerspiel. Dann braucht man nur noch ein paar Würfel, Papier und Stifte. Das war es schon fast. Ansonsten benötigst Du nur etwas Freizeit und ein gutes Vorstellungsvermögen. ...so sind Rollenspiele in den 70ern enstanden als sogenannte Pen & Paper-Spiele. Heute sind MMORGs wie World of Warcraft unheimlich populär. Wie verhalten sich diese beiden Genres zueinander? MMOPRGs schulden Spielen wie Dungeons & Dragons unheimlich viel, aber sie sind mittlerweile über das, was Pen & Paper jemals war, hinausgewachsen. Das wissen auch die Entwickler von Pen & Paper Games sehr genau. Heutzutage müssen die Spiele eine ähnliche unmittelbare und intensive Erfahrung bieten wie Computerspiele. Gute Pen & Paper Spiele konzentrieren sich auf das, was sie besser können. Zum Beispiel sind sie, was den Ausgang einer Session angeht, offener und können einfacher an die Spieler am Spieltisch angepasst werden. Weil Pen & Paper-Spiele anstatt mit Computern mit Menschen funktionieren, kannst Du während einer Runde alles machen – zumindest alles, Seoni und ein Bartteufel aus dem neuen Pathfinder Rollenspiel

was Du dir vorstellen kannst. Pen & Paper-Spiele sind einfach geselliger, weil man sich beim Spielen gegenüber sitzt. Du hast ein eigenes Projekt namens Dungeonaday.com, wo Du klassischen Dungeon Crawl mit „Web 2.0“-Technologien verknüpft hast. Worum geht es bei dem Projekt? Bei Dungeonaday.com entwickele ich eine großes Abenteuer, das in einem unterirdischen Verließ stattfindet. Die regelmäßigen Updates kann man abonnieren. Jeden Tag kommt so ein neuer Encounter dazu, plus regelmäßig Blicke hinter die Kulissen im Blog. Das Ganze wird ergänzt durch zahlreiches Bonusmaterial, tolle Karten, Artwork und vieles mehr. Es gibt sogar einen Podcast. Für die Mitglieder haben wir auf der Webseite ein ziemlich lebendiges Forum, wo sie Fragen stellen und Feedback geben können, sich gegenseitig Tipps geben können und dabei helfen, Dungeonaday.com in eine Community von Dungeon (und Dragon) Enthusiasten zu verwandeln. Bis jetzt läuft es prima, und die Leute nehmen das Format auch gut an. Als die Gruppe dann aus der Vergangenheit zurück kam, stellten sie fest, dass ihre Taten dort, die Dinge in der Gegenwart sogar noch verschlimmert hatten. Du warst vor ein paar Jahren ein sehr beliebter Designer für die Mutter aller Rollenspiele: Dungeons & Dragons. Mittlerweile hast Du mit Malhavoc Press eine eigene erfolgreiche Firma im RPG Business gegründet. Was sind Deine nächsten Projekte? Ich habe Paizo Publishing für ihr neues Pathfinder Rollenspiel regeltechnisch beraten. Für Pathfinder werde ich auch nächstes Jahr ein Abenteuer-Modul schreiben. Danneben ist Dungeonaday.com derzeit mein einziges Projekt. Woher kommt Deine Inspiration? Nach dem Du selbst so viele Produkte verfasst hast und Spielrunden geleitet hatte. Wie überraschst Du Dich selbst und Deine Spieler? Meine Inspiration kommt aus allen möglichen Quellen. Ich habe immer ein kleines Notizbuch dabei, in das ich ständig Notizen für meine Arbeit schreibe. Du bist nicht nur ein Spiele-Entwickler, sondern es wird dir auch nachgesagt, ein prima Spielleiter zu sein. Gibt es eine Geschichte von einer Spielrunde, die Dir besonders in Erinnerung geblieben ist? Einmal hatten die Spieler einen Weg gefunden, in der Zeit zurück zu reisen. Sie entschieden sich, dazu diese Magie zu nutzen, um eine furchtbare Sache, die sie versehentlich angerichtet hatten (sie hatten eine ganze Stadt zerstört) rückgängig zu machen. Sie mussten also in die Vergangenheit reisen und sich selbst davon abhalten, dieses Unglück zu verursachen. Gleichzeitig mussten sie vermeiden, das ihre Ichs in der Vergangenheit sie bemerken, sodass sie sich auch quasi vor sich selbst verstecken mussten, während sie versuchten das Unglück zu verhindern. Als die Gruppe dann aus der Vergangenheit zurück kam, stellten sie fest, dass ihre Taten dort, die Dinge in der Gegenwart sogar noch verschlimmert hatten. Also mussten sie wieder zurück in der Zeit, um sich selbst davon abzuhalten, die ursprüngliche Tat zu verhindern - und das Ganze ohne von irgendeinem Ich in der Vergangen entdeckt zu werden. Es war total verrückt, den Überblick zu behalten, aber hat irre viel Spaß gemacht. Was für Filme und Musik magst Du gerne? In diesem Sommer hat mir bislang am besten „500 Days of Summer, Moon, and Away We Go“ gefallen. Ich mag Filme, die zum Nachdenken anregen - mit guten Drehbüchern und guten Schauspielern - lieber als teure Blockbuster. Obwohl die auch manchmal ok sind. Ich habe einen sehr speziellen Musikgeschmack, der von oldschool Led Z e p p l i n , Rush und Yes geht bis zu neuen Alternative Bands wie Animal Collective, Grizzly Bear und The Answering Mashine reicht. Ich mag auch Jazz von John Coltrane, Miles Davis oder Red Garland. Vor ein paar Jahren hast Du eine Auszeit vom Rollenspiel genommen. Was hast Du in der Zwischenzeit gemacht? Ich habe eine Pause von der Spieleentwicklung genommen, um andere Sachen zu schreiben, darunter einen Roman (fast fertig), ein paar Comic Bücher und ein Sachbuch über Verschwörungstheorien und Verschwörungs-Theoretiker das im Oktober erscheint. Interview: Markus Brixius Bilder: Monte Cook/Paizo Publishing www.montecook.com www.dungeonaday.com Auf dungeonaday.com gibt es nicht nur freies Material zu sehen: Mit dem exklusiven Promotion Code “saar-scene“ bekommt ihr einen Rabatt auf das Jahresabo www. - .de 5

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