Das geht gar nicht Genre

Das geht gar nicht Genre Horror Beruht auf einer wahren Begebenheit! war alles besser, selbst im Schockerbereich!“ Rief mir „Früher letzte Woche ein etwas älterer Film-Nerd im 18er Bereich der Videothek zu! „Hä was?“ Der Mann hat wirklich Recht. Früher, als die Metzger-Elite des unterhaltsamen Horrorfilms die Klinge oder eben die Kettensäge noch selbst in die Hand nahm. Jawollo, das waren noch Zeiten! Da war noch Action auf dem Ponyhof! Was Leatherface, Jason Voorhees, Michael Myers oder der gute, alte Freddy Krueger da vorgaben, wurde leider sehr oft und auch sehr schlecht kopiert. Und schon denke ich zum Beispiel an den Film „House of Wax“, in dem die Rolle von Paris Hilton wirklich das kleinste Problem war. Und das soll was heißen. Es gibt halt auch einfach sehr viel Bockmist im Genre: Horror. Genau wie dieser wiederkehrende Anflug von Tierschockern wie „Arachnophobia“ „Pig Hunt“ oder Piranha 3D. Was soll`n das? Die waren in den 80`ern schon scheiße! Obwohl... „Slugs“ fand ich obersahnig. Nacktschnecken, die alle Einwohner von Reinheim auffressen wollen. Na oder so ähnlich. Aber genau das ist der springende Punkt. Manche Horrorfilme können wegen ihrer unglaublich übertriebenen Art schon wieder irrsinnig lustig sein. Wenn ich nur an die Rasenmäherszene von Regisseur Peter Jackson aus „Braindead“ denke, für die über 300 Liter Filmblut verwendet wurde, könnte ich mich beömmeln. Denn auch unter den so genannten „blutigen Filmen“ gibt es ein paar echt Witzige, für „fast“ die ganze Familie. Sei es der misslungene Firmenausflug in „Severance“ oder die Kult Zombie Komödien 30 „Shaun of the Dead“ und „FIDO“. So hart es klingen mag, aber da kann ein abgerissenes Bein schon mal für einen Lachkrampf zuständig sein. Aber auch die Fans der lustigen Gitarrenmusik sollten sich hin und wieder mal nach Raritäten auf Horrorsoundtracks umhören. Wie zum Beispiel auf „Spawn“, „Saw“ oder „The Devil`s Reject“. Da sind immer mal wieder Schätze mit dabei. Aber wenden wir uns noch mal dem ernsthaften Horrorfilm zu. Denn es gibt sie ja noch, die Götter des Angstkinos. All die Herren wie George A. Romero, Eli Roth, Olaf Ittenbach oder wie sie alle heißen. Sie bringen ja auch jedes Jahr unzählig tolle Filme in unsere Kinos und Wohnzimmer. Aber wehe, wenn ich „PLAY“ drücke und es steht plötzlich da: „Beruht auf einer wahren Begebenheit!“. Dann ist es vorbei mit der Ruhe. Meine Frau direkt: “Och nöö, so was mag ich nicht!“ Supi, und ich habe für solche Filme mittlerweile echt ein Händchen bekommen. Ob verschollene Bergsteiger mit Neandertaler verstecken spielen, kalifornische Rucksacktouristen von Holländern mit Bohrmaschinen geärgert werden oder fleischfressende Bakterien in Limonade schwimmen. Immer: „Based on a true story.” Ja nee, is klar! Bei meinem Glück steht das auch beim nächsten Teil von „Scream“ der für Ende 2011 angekündigt ist. Jipieh! Aber bis dahin immer schön daran denken: Frage nie „Wer ist da?“ und vor allem...Sage nie: „Ich bin gleich wieder zurück.“ Denn du wirst es nicht sein. Buuhaaahaa..! „Party is over” Euer Jörn Text und Bild: Jörn Dreßler DEBUT ALBUM OUT NOW "NEWSICK“ www.membransux.de www.myspace.com/membransux mail: membran@membransux.de Magazin-Saarscene-05-06.indd 30 24.09.10 00:10

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