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saar-scene Mai 05/11

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Das total umsonste Popkulturmagazin

Titel Bud Spencer Ein

Titel Bud Spencer Ein Cowboy spricht nicht viel Die Autobiografie des weltberühmten Schauspielers aus den Kultfilmen „Vier Fäuste für ein Halleluja“, „Sie nannten ihn Plattfuß“ ist jetzt erschienen. Wir haben uns mit Carlo Pedersoli alias Bud Spencer über seine Karriere unterhalten. Schon als Sportler waren Sie als Rebell bekannt. Sie haben oft das Training geschwänzt oder sind rauchend am Pool aufgetaucht ... Dass ich manchmal nicht trainieren wollte, hatte vor allem damit zu tun, dass es damals in Rom nur Schwimmbecken im Freien gab, und das wurde selbst im italienischen Winter zu kalt. Und mit dem Rauchen sah man das damals noch nicht so eng. Der Leistungssport der 1950er- Jahre lässt sich keinesfalls mit dem von heute vergleichen. Wir haben das damals recht locker genommen. Wie kam es, dass Sie nach Ihrem Leben als Schwimmstar eine Filmkarriere starteten? 1967, also mit Ende dreißig, habe ich den Leistungssport endgültig an den Nagel gehängt. Mein Gewicht wuchs von 104 Kilogramm auf stattliche 156 Kilogramm. Eines Tages erhielt meine Frau einen Anruf von einem Regisseur, der nachfragte, ob ich noch meine Schwimmerstatur hätte. Nachdem Sie ihm erzählte, dass ich eher etwas zugenommen hätte, freute er sich umso mehr, denn er brauchte einen richtig großen, wuchtigen Kerl für einen der zahlreichen Western, die damals in Italien gedreht wurden. Und ich brauchte Geld. So kam ich zum Film. Jetzt wiege ich übrigens 112 Kilogramm und fühle mich gut. Es heißt, Sie würden fünf Sprachen fließend beherrschen. Ist da was dran? Das stimmt so nicht ganz. Ich spreche natürlich Italienisch und ein wenig Deutsch. Andere Sprachen habe ich hauptsächlich für die Filme gesprochen. Ich habe einfach immer nur die wenigen Sätze, die ich sagen musste, auswendig gelernt. Ein Cowboy in einem Western spricht ja auch nicht so viel, oft reichten für einen ganzen Film 25 Vokabeln. Bekannt sind Sie vor allem durch Ihre Haudrauf-Komödien geworden. Wie liefen die Kampfszenen am Set tatsächlich ab? Terence Hill und ich haben immer sehr lange darüber nachgedacht, wie wir die Kampfszenen spielen wollten. Es ist auch nie jemand ernsthaft dabei verletzt worden – nun, vielleicht habe ich Terence oder den einen oder anderen Stuntman mal aus Versehen etwas stärker am Kopf getroffen, als es im Drehbuch stand ... Die zwei bekannten Schläge, von der Seite und von oben, wurden mit der Zeit nach Vögeln benannt, weil der Mensch, der nach dem Treffer umfiel, mit den Armen wedelte wie ein bestimmter Vogel. Ihr Künstlername „Bud Spencer“ soll von der amerikanischen Biermarke „Budweiser“ herrühren? Ja, der Name stammt tatsächlich von der Biermarke ab, da habe ich ihn gehört und fand ihn kurz und einprägsam. Und Spencer stammt von Spencer Tracy, den ich immer sehr verehrt habe. So entstand Bud Spencer, und statt dem einen einzigen geplanten Film sind es über 100 geworden. Und „Terence Hill“? Bei Terence Hill lief es tatsächlich so, dass ihm vom Management eine Liste mit Künstlernamen vorgelegt wurde, aus der er einen auswählte. Er entschied sich für »Terence Hill«, weil der Name seiner Mutter die gleichen Initialen hatte. Wie ist denn Ihr Verhältnis zu Ihrem ehemaligen Filmpartner heute? Auch wenn wir uns nicht mehr so häufig sehen, stehen wir uns nahe. Als Filmdarsteller waren wir ein wunderbares Team und wir sind eines der wenigen Duos im Showbiz, das sich nie zerstritten hat. Wir waren sehr verschieden und hatten deshalb immer Respekt füreinander. Eitelkeiten gab es zwischen uns nie. Und immer, wenn er nach Rom kommt, ist er bei und zu Gast und bekommt seine geliebten Spaghetti. Interview: Julia Reddmann Bilder: privat Bud Spencer: Mein Leben, meine Filme – Die Autobiografie · www.schwarzkopf-verlag.de 4 Magazin-April-20.indd 4 27.04.11 22:15

I love SaarLorLux Anne Funks Liebeserklärung an die GroSSregion Noch gilt die Großregion im Herzen Europas eher als Geheimtipp. Doch mit Anne Funks charmantem Szeneführer wird sich das sehr schnell ändern. Sie ist kreuz und quer durch das Saarland und die angrenzenden Regionen gereist und hat dort Vieles entdeckt, das den Vergleich mit den Angeboten der Großstädte nicht zu scheuen braucht. Titel Warum glaubst Du kennen sich so viele Leute auswärts wesentlich besser aus, als vor der eigenen Haustüre? Reisen hat immer etwas mit Sehnsucht und Abenteuerlust zu tun. Der Reiz der Exotik eben. Oder wie erklärt man sich sonst das Phänomen, dass der Pastis im Südfrankreich-Urlaub besser schmeckt als auf dem heimischen Balkon, die Leute herzlicher sind, das kulturelle Angebot spannender oder die Clubs aufregender. Das hat sehr viel mit dem eigenen Erleben zu tun. Mit meinem Buch will ich den Saarländern und Neu-Saarländern zeigen, ‚Hey, eure Heimat ist verdammt sexy!‘. Besonders, wenn man die anliegenden Regionen in den Abenteuertrip miteinbezieht. Und darum geht es: Abenteuer im Alltag! Wir kennen das Phänomen: Wenn Leute von außerhalb auf Besuch kommen, finden sie die Grenzlage des Saarlandes spannend. Man zeigt ihnen Metz, Luxemburg, geht mit ihnen aus - und erlebt das eigene Land mit völlig neuen Augen. Die SaarLorLux-Region liegt im Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Besteht zwischen diesen Ländern überhaupt eine kulturelle Ähnlichkeit oder ist das SaarLorLux Gebiet nur ein geografisches oder wirtschaftliches Konstrukt? SaarLorLux ist im heutigen Zuschnitt viel mehr als trockene Geografie, Politik oder Wirtschaft. Und das war es auch nie - so haben wir etwa gemeinsame geschichtliche Wurzeln, die auf die Kelten zurückgehen. Grenzen sind etwas Trennendes und ein Artefakt, das der Mensch im Laufe der Geschichte geschaffen hat. Ein nationalstaatlicher Egoismus, den wir peu à peu überwinden. Zum Glück haben zu allen Zeiten Gemeinsamkeiten existiert - den Grenzen zum Trotz. Robert Schuman, der wohl größte europäische Visionär konnte sein Politik nur auf den persönlichen Erfahrungen als Kind unserer Region SaarLorLux aufbauen. Politik und Wirtschaft können hier nur Impulse setzen. Mit 300.000 Grenzgängern ist die Großregion der größte europäische Pendlerraum - das ist wirtschaftliche Realität. Und wer die nationalen Grenzen überschreitet - und sei es auch nur, um täglich zur Arbeit zu fahren, wird unterbewusst tatsächlich auf die Mentalität des anderen Landes aufsaugen. Die kulturelle Ähnlichkeit der Leute in SaarLorLux ist insofern die Erfahrung der Grenze: Dass wir Saarländer Merguez mögen und Trottoir sagen. Dass wir uns mit Klischees viel häufiger auseinandersetzen müssen als beispielsweise jemand aus Bremen. Das macht unsere kulturelle Landschaft in der Gesamtschau sehr reich. Nicht nur in der Alltagskultur sondern auch in der „Hochkultur“, was beispielsweise das Kulturhauptstadtjahr 2007 bewiesen hat und der intensive Künstleraustausch, den wir grenzüberschreitend pflegen. Wie würdest Du einem Amerikaner (auf Deutsch) das besondere Flair unserer Region charakterisieren? Wahrscheinlich würde ich ihm SaarLorLux als ernsthafte Konkurrenz zum Land der unbegrenzten Möglichkeiten präsentieren. Wo in Amerika, von New York einmal abgesehen, findet man eine so üppiges Spektrum an Sprachen, abendländischer Geschichte, regionalen kulinarischen Spezialitäten und unerwartet Originellem, das von skurril bis genial reicht. Einzig am Selbstmarketing muss unsere Region noch arbeiten: Ein wenig mehr Selbstbewusstsein, eine Prise Selbst-Ironie und Mund-zu- Mund-Propaganda (was wir ja eigentlich perfekt beherrschen). Welche Kriterien gab es bei der Auswahl der Tipps? Anders gefragt: Ist die Saarschleife auch drin? Nein, die Saarschleife taucht nicht auf. Das klassische Saarschleifen-Publikum ist tendenziell eher älter als meine Zielgruppe und vermutlich auch ein wenig melancholischer. Mein Buch ist für Leute gemacht, die in der Region aufgewachsen sind und Lust auf Abenteuer im Alltag haben, für solche, die neu hier sind und auf Entdeckungsreise gehen wollen und für all jene, die ihre Besucher aus NY, Tokio oder Düsseldorf beeindrucken wollen. Gemeinsam ist allen, dass Sie gerne erleben, schmecken, zelebrieren und fühlen - kurz, SaarLorLux sinnlich erleben wollen. Wo hast Du Deinen nächsten Urlaub geplant? Mein kompletter Urlaub ging für Recherchen und Redigieren drauf. Zum Glück gibt s dieses Jahr aber noch ein paar Brückentage, die ich für weitere Trips nutzen will. In meinem Blog und auf Facebook lebt das Projekt weiter. Das ist der Schneeballeffekt: Du erzählst jemandem von deinem Herzensprojekt und hast plötzlich mehr Ideen als Platz, weil eben viele Menschen mit solchen Aha-Erlebnissen in der Großregion Erfahrung gemacht haben. Dem möchte ich jetzt weiter folgen. Und ich freue mich natürlich über weitere Tipps unter ilovesaarlorlux@gmail.com Interview: Markus Brixius Bild: Cora Staab erscheint im Mai www.ilovesaarlorlux.blogspot.com www. - .de 5 Magazin-April-20.indd 5 27.04.11 22:15

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