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saar-scene Januar 01/14

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6 TITEL UNZUCHT UNZUCHT

6 TITEL UNZUCHT UNZUCHT - DÜSTERROCK UND AUFWECKKAFFEE - Es gibt nur wenige Bands, bei denen deutsche Texte überzeugend klingen. Eine davon ist die erfolgreiche Düsterrock-Band Unzucht aus Hannover, die 2013 erstmals die Media Control-Charts erklomm. Frontman Daniel Schulz sprach mit uns über den Musikeralltag, Schicksalsschläge und verrückte Dinge bei Konzerten.

Ihr seid zum ersten Mal in die Top 100 der offiziellen Media-Control-Charts eingestiegen. Wie fühlt Ihr Euch? Es ist natürlich ein tolles Gefühl, das erste Mal gechartet zu sein und das auch noch in dem schweren Monat Oktober mit den vielen großen Veröffentlichungen. Wir freuen uns unglaublich darüber und sind unseren Fans sehr dankbar. Wie sieht ein gewöhnlicher Tag in Eurem Leben aus? Das kommt darauf an, ob wir auf Tour, im Studio, oder zu Hause am Arbeiten sind. Ein normaler Tourtag sieht so aus, dass man mehr oder weniger verstrahlt im Hotelzimmer aufwacht und feststellt, dass man zu spät dran ist, Frühstück auf die Faust und ab geht‘s in den Bus. Da arbeite ich meist auch vor mich hin oder hole etwas Schlaf nach. Dann ab in die nächste Stadt, ankommen, ausladen, aufbauen, Soundcheck, eventuell Interviews, für den Auftritt fertig machen, das Konzert spielen, kurz Luft holen, raus zu den Leuten für Autogramme, Fotos und Gespräche, Abbau, Laden, einen kleinen Absacker im Hotelzimmer, fertig ist der 20-Stunden-Tag. Ein Studio-Tag dauert oft ähnlich lange, nur dass man den ganzen Tag singt, spielt oder Songs mischt. Wenn ich zu Hause arbeite, gibt‘s gegen 08.30 Uhr einen Aufweckkaffee, dann meist zwei Stunden Post und Internet, bevor ich mit meinem Hund rausgehe. Dann wird geschrieben, organisiert, neue Songs geübt oder was sonst so anliegt. Aber der größte Teil des Tages geht tatsächlich für die Organisation drauf. Die Single „Nur die Ewigkeit“, die Ihr bereits vor Erscheinen des Albums „Rosenkreuzer“ vorgestellt habt, ist sehr nachdenklich. Was steckt dahinter? Hat das Leben einen Sinn? Wenn ja: welchen? Der Text wurde maßgeblich dadurch beeinflusst, dass letztes Jahr einer meiner besten Freunde und Gitarrist meiner Soloband, Hagen Höpfner, total unerwartet verstorben ist. Danach war ich vier Monate kreativ total taub und nicht in der Lage, irgendwelche Texte zu schreiben. Als ich dann mit De Clercq an diesem Song arbeitete, floss der gesamte Text während wir die Melodie schrieben und den Song arrangierten innerhalb von 20 Minuten aus mir heraus. Man hat das nicht oft, dass man von den eigenen Zeilen eine Gänsehaut bekommt, aber als ich die Passage „Wir glaubten wir haben Zeit, doch Zeit hat nur die Ewigkeit“ las, wusste ich, diese Worte sind etwas Besonderes und ich wusste auch, wer mir diese Worte in die Feder gelegt hat. Der Satz wurde inzwischen mehrfach tätowiert und der Sontext im aktuellen Zillo zum neuntbesten Text ever gewählt, was uns unglaublich stolz macht. Und da wären wir auch bei dem Sinn des Lebens: Für mich ist der Sinn des Lebens, Spuren und eine gute Energie zu hinterlassen, man selbst zu sein und mit einer inneren Ruhe durch das Leben zu gehen und vor allem seine eigenen Unzulänglichkeiten nicht an anderen auszulassen. Habt Ihr schon verrückte Dinge bei Konzerten erlebt? Wo sollen wir da anfangen (lacht)? Von meinem Sturz von der Bühne direkt in die Arme einer begeisterten Rollstuhlfahrerin über Sahnetorte im Gesicht bis hin zum Abbau des Schlagzeugs während des Konzerts als Tourabschlussgag inklusive dem Ansägen sämtlicher Drumsticks, die dem Fuhrmann während der ersten Songs allesamt um die Ohren flogen, war hier vieles dabei. Beim Hafengeburtstag in Hamburg zu spielen, während neben uns die Aida einläuft, war auch ziemlich abgefahren. Aber der wirkliche Wahnsinn ist es zu erleben, wie sehr uns die Leute vor der Bühne feiern. Das wird von Monat zu Monat mehr. Wie wir morgens um 11.30 Uhr beim M‘era Luna empfangen wurden, werde ich mein Leben lang nicht vergessen…. Interview: Kristina Scherer Bild: Band >> ZUM VIDEO „NUR DIE EWIGKEIT“ Club Schulz Ottweiler, Samstag, 18. Januar, ab 20 Uhr www.unzucht-music.com

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