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POPSCENE März 03/19

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WEIBLICHE EJAKULATION

WEIBLICHE EJAKULATION DIESEN MONAT WIRD ES SAFTIG! Sexualität steckt voller Mythen und Fehlinformationen. Die weibliche Ejakulation gehört jedoch nicht dazu. Vielleicht hast Du selbst schon die Erfahrung gemacht, dass bei bestimmet sexuellen Erfahrungen die Vulva so richtig nass wurde und dies nicht nur über die Scheidensekrete kam. Viele Frauen ejakulieren gelegentlich spontan und unbemerkt oder haben hinterher Sorge, dass Urin ausgetreten ist. Dem ist aber in aller Regel nicht so. Weibliche Ejakulation wird auch „Squirting“ genannt. Experten streiten sich darüber, ob es tatsächlich dasselbe ist, denn die Zusammensetzung der Flüssigkeiten kann variieren. Wenn Du mich fragst, ist Squirten und Ejakulieren bei Frauen in aller Regel dasselbe, was nicht heißt, dass manche Frauen unbeabsichtigt beim Ejakulieren auch erhöhte Anteile Urin ausstoßen. Das weibliche Ejakulat ist aber per se kein Pipi sondern ein klares bis leicht trübes süßlich-saures, sehr flüssiges Sekret, welches im sogenannten „Urethralschwamm“ gebildet wird. Dieser befindet sich hinter dem oberen, vorderen Bereich

53 KARMA // ANZEIGE #gesundesexualität des Scheidengewölbes und ist bei hoher genitaler Erregung deutlich spürbar, weil er anschwillt und fester wird. Die G-Zone befindet sich genau genommen auf der Unterseite des Urethralschwammes. Ausgestoßen wird das Ejakulat nicht durch die Scheide oder die Harnröhre, sondern durch die „Paraurethraldrüsen“. Diese haben klitzekleine Öffnungen links und rechts neben dem Harnröhrenausgang. Wenn Du Dir die Vulva ganz genau betrachtest, kannst Du sie erkennen. Viele Frauen wissen gar nicht, dass sie diese Körperöffnungen haben. Frauen können bei starker Erregung ejakulieren. Meist passiert dies kurz vor dem vaginalem Orgasmus – und löst ihn dann aus – oder geht mit einem klitoralem Höhepunkt einher. Dann schießt die Flüssigkeit in unterschiedlich großen Mengen teilweise in mehreren kleinen Fontainen heraus. Die Menge und der Druck können zwischen herunter rinnenden Tröpfchen bis hin zu einem deutlichen Schwall, der regelrecht herausschießt, natürlich sehr stark variieren. Jetzt fragst Du Dich: Kann das jede? Im Grunde ist jede Frau in der Lage dazu. Um zu ejakulieren muss einerseits Deine körperliche Erregung hoch sein und sich im Vorfeld ausreichend lange aufgebaut haben – denn anders als beim Mann wird das Ejakulat nicht auf Vorrat produziert, sondern bei Frauen entsteht es während der Erregung. Es ist sozusagen ein Produkt hingabevoller genitaler Lust und damit aufgeladen mit allerhand akuter sexueller Energie. Vielleicht ist dies der Grund, warum es in alten tantrischen Texten heißt, dass dieses „Elixier der Götter“ namens „Amrita“ unsterblich mache, wenn man(n) es trinkt. Damit das Amrita fließen kann, musst Du andererseits ganz ungeniert werden und das Gefühl von „Oh-mein-Gott-ich-muss-Pipi“ einfach körperlich loslassen. Dies kannst Du am besten üben, wenn Du es Dir ganz in Ruhe selber machst und direkt vorher Deine Blase leerst, ein Handtuch bereit legst und Dich darauf einlässt, dass zur Not dann doch evtl. etwas Harn austritt. Viele ejakulierende Frauen beschreiben es nämlich so, dass sie bewusst kurz vor dem oder beim Orgasmus regelrecht drücken müssen, damit der so viele Jahre antrainierte „Zurückhaltereflex“ unterbunden wird. Mit etwas Erfahrung werden dann Deine Säfte immer freier fließen, was sehr befreiend und sehr luststeigernd sein kann Text: Rouven Gehr | Bild: Pexels Über den Autor Dr. Rouven Gehr ist Paartherapeut sowie Sexological Bodyworker und arbeitet u.a. als Sexualtrainer am Institut für Beziehungsentfaltung in Saarbrücken für das Finden und Begleiten von Wegen zu erfüllten Beziehungen in Partnerschaft, Sexualität und Persönlichkeit. beziehungsschule.net | facebook.com/beziehungsmanagement

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