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POPSCENE Mai 05/18

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4 TITEL Anna Michaela

4 TITEL Anna Michaela Ebba Electra von Hausswolff wurde am 1986 in Göteborg geboren. Sie studierte Architektur, erschafft heute aber statt Gebäuden eindringliche Songs. Anfang März erschien ihr beeindruckendes Album „Dead Magic“; im Mai gastiert sie in Straßburg. ANNA VON HAUSSWOLFF ÜBER DIE WAHRNEHMUNG VON MUSIK Anna, verlangt Deine Musik Aufmerksamkeit? Ja, wobei ich glaube, dass das auf die meiste Musik zutrifft, außer vielleicht auf extrem kommerzielle Sachen, die dich eher ablenken, anstatt dich einzuladen, ihnen zuzuhören. Für meine Songs ist Aufmerksamkeit ein wichtiger Faktor. Doch ich glaube nicht, dass viele Menschen diese Bereitschaft mitbringen, weil man dafür Zeit opfern muss. Wenn ich Musik komponiere, nehme ich mir sehr viel Zeit, um in die passende Geisteshaltung hineinzufinden. Ich arbeite viel mit Wiederholungen und spiele oft immer wieder das Gleiche, bis dieses musikalische Muster mich in die richtige Stimmung bringt. Wenn ich dann Glück habe, schaffe ich es anschließend, den Gesang darüber zulegen, so dass ich meiner angestauten Energie in diesem musikalischen Setting freien Lauf lassen kann. Ich fühle dann auf einmal eine bestimmte Form von Inspiration oder merke, wie ein spezielles Gefühl in mir aufsteigt. Die Einfachheit und diese musikalischen Wiederholungen ermöglichen es mir, ein mentales Stadium zu erreichen, das mir hilft, Stücke zu schreiben. Deine Songs steigern sich manchmal in Trance. Wann merkst du, dass ein Stück dich in einen anderen Zustand versetzt? Erst im Nachhinein. Wenn ich anschließend darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass ich gerade etwas erschaffen habe. Wenn ich aber in diesen Zustand hinein gleite, denke ich nicht auf einmal: „Oh, jetzt bin ich an dem richtigen Punkt.“ Es passiert einfach so im Moment, ohne sich dessen bewusst zu sein. Das ist gerade das Schöne daran... Um zu verdeutlichen, was mich inspiriert und wie ich Musik wahrnehme: Ich sah in Kopenhagen mal ein Konzert von Sunn O))), und sie spielten über zwanzig Minuten den selben Akkord. Es waren einfach nur sehr schwere Drone- und Noise-Sounds. Der Akkord mäanderte scheinbar unendlich lang umher. Das war eine richtig körperliche Erfahrung. Die Lautstärke war sehr hoch, und ich musste mich anfangs erst an diese Vibrationen und Klangwellen gewöhnen. Ich fühlte, wie meine Halsmuskeln, meine Beine, meine Arme und mein ganzer Körper vibrierten. Es war extrem physisch. Aber nach und nach vergaß ich meinen Körper, und die Musik transportierte mich ebenfalls in diesen Zustand der Bewusstheit, wo ich anfing, kleine Details und Nuancen wahrzunehmen, und bemerkte, dass die Wellenformen bestimmter Frequenzen ständig ihre Länge veränderten. All diese mikroskopischen Kleinigkeiten, auf die du normalerweise bei einem Konzert gar nicht achtest, kristallisierten sich heraus. Ich mag einfach die Idee, dass man Musik auf viele verschiedene Arten wahrnehmen kann. Bild: Lady Lusen Text: Peter Parker (aus Material von City Slang) La Laiterie, Straßburg Freitag, 25. Mai 2018, ab 20 Uhr artefact.org annavonhausswolff.org

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