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POPSCENE Juni 06/2020

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In den letzten Jahren

In den letzten Jahren ist der Zugang sowie damit der Konsum digitalen pornografischen Materials immens gestiegen. Dies ist allseits bekannt und doch ist das Schauen von Pornos in der Regel noch ein großes Tabu. Natürlich wird es dann und wann auch im partnerschaftlichen Kontext genutzt oder gerade unter Männern werden Videos ausgetauscht, aber in welchem Umfang konsumiert wird und wie stark die Masturbation damit einhergeht, wird immer noch verschämt verschwiegen. Pornos machen an, mit ihnen kannst Du Dir deine Sexualität aber echt versauen. Man kann über Pornos sehr unterschiedlicher Meinung sein. Sofern alle Beteiligten volljährig und wirklich freiwillig dem Filmen und der Veröffentlichung zustimmen, sind noch am wenigsten bedenken gegeben. Dabei ist jedoch auch hier möglicherweise moralisch fragwürdig, inwiefern so eine Zustimmung tatsächlich auf Dauer und wirklich frei getroffen wird. Schließlich vergisst das Internet nie. Aber darum soll es in diesem Artikel nicht gehen. PORNOSUCHT Vielmehr möchte ich den Fokus darauf richten, was passiert, wenn du regelmäßig oder gar exzessiv mit Pornos masturbierst: Sexuelle Erregung ergibt sich aus unterschiedlichen Stimuli. Diese können rein körperlich-sensorisch sein, wenn du also beispielsweise deine Geschlechtsteile berührst. Sie können optisch sein, wenn du etwas siehst, was du sexy findest. Oder sie sind imaginär, wenn deine Vorstellungskraft Szenarien ausbildet, die dich anmachen. Hinzu kommen noch unterschiedliche Abstufungen und Feinheiten, wenn es beispielsweise um Fetische geht und so weiter aber auch hierherum soll es bei der gebotenen Kürze an dieser Stelle nicht gehen. Häufig findet die Masturbation vor dem Porno in einem wie folgt ähnlichen Setting statt: Der Fokus ist stark optisch. Die Erregung läuft also über visuelle und auch teilweise über akustische Reize. Je nach Vorliebe bieten viele Clips auch die Möglichkeit, sich in die Szenerie rein zudenken, was die imaginäre Stimulanz stark anspricht. In aller Regel wird sich dabei auch haptisch genital stimuliert, dies wird jedoch weitestgehend kaum wirklich bewusst wahrgenommen sondern dient nur einem einseitigen, körperlichen Stimulus, welcher dann die Erregung schneller hoch treibt. So können schnell sehr hohe Erregungszustände erreicht werden und das ist ja ganz wunderbar, wäre es nicht so, dass die Intensität und die explizite Reizung zu einer derart starken Stimulierung führt, die unser System abstumpfen lässt. Menschen, die regelmäßig Pornos schauen, kennen diese Entwicklung. Man steigert sich. Während anfangs bereits softe Clips nach kurzer Zeit zu hoher Erregung führen, braucht man nach einiger Zeit, und natürlich vor allem, wenn man Jahre konsumiert, immer explizitere, härtere und andauernde Szenen. Unser Hirn wird bei Pornos schnell überstimuliert, was den großen Suchtcharakter von Pornos begründet. Auch dies wäre kein Problem, denn die Pornoindustrie versorgt den User ja gut. Wenn es da nicht so wäre, dass viele Menschen, die intensiv oder regelmäßig Pornographie konsumieren, früher oder später über Probleme beim partnerschaftliches Sex klagen. Tatsächlich ist die Stimulanz durch die starken Reize über die Pornographie so hoch, dass die Erregung über überwiegend sensorische und körperliche Stimuli mit dem Partner oder der Partnerin nicht mehr ausreicht. Es ist ein völlig anderes Setting, vor dem Computer zu sitzen und völlig abgeschieden #gesundesexualität mit Tunnelblick Pornos zu konsumieren oder mit einer Person ganzkörperlich in Verbindung zu gehen und sich mit dieser zu vereinen. Dies gilt gleichermaßen für Frauen wie Männer. Meiner Erfahrung nach ist exzessiver Pornokonsum und langjähriges, eintöniges Masturbieren einer der Hauptursachen für Erektionsprobleme und viele weitere Schwierigkeiten beim partnerschaftlichen Sex. Über den Autor Dr. Rouven Schneider Die Erregungsfähigkeit lässt sich steigern und lebendig halten, wenn du dich vielfach unterschiedlichen Reizen und abwechslungsreichen Stimuli aussetzt. Je variantenreicher, desto besser. So können durchaus Pornographie, Fantasien, Toys sowie sowohl kompensatorische als auch genussvolle Masturbation die partnerschaftliche Sexualität ergänzen, während auch letztere durch Abwechslung und Variantenreichtum vor allem beim Vorspiel deine Gesunde Sexualität aufrecht erhält. Die Mischung macht es eben. Solltest du bei Dir entdecken, dass du Schwierigkeiten hast längere Zeit auf Pornos zu verzichten oder den Eindruck hast, dass Du stark auf diese fixiert bist, dann ist die gute Nachricht, dass Dein Körper sich ebenfalls wieder umgewöhnen kann. Dies erfordert vor allem Motivation und Disziplin dabei, die Gewohnheiten zu verändern. Mit der richtigen Vorgehensweisen kann das aber auch richtig Spaß machen und Deine Sexualität deutlich aufwerten. Hierbei helfe ich Dir selbstverständlich gerne. ist Paartherapeut sowie Sexological Bodyworker und arbeitet u.a. als Sexualcoach in seinem „Atelier für Beziehungsentfaltung“ in Saarbrücken für das Finden und Begleiten von Wegen zu erfüllten Beziehungen in Partnerschaft, Sexualität und Persönlichkeit. Er bietet zudem überregional regelmäßig Workshops, Kurse und eine Ausbildung in Evolutionärer Partnerschaft an. beziehungs-entfaltung.de | evolutionary-integrity.com | fb.com/beziehungsentfaltung 36 LEBEN / LUST // ANZEIGE 37 LEBEN / LUST // ANZEIGE

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